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"Responding to orders from on high, the Atlanta Police Department is forced to hire its first black officers, including war veterans Lucius Boggs and Tommy Smith. The newly minted policemen are met with deep hostility by their white peers: they aren't allowed to arrest white suspects, drive squad cars, or set foot in the police headquarters. When a black woman who was last seen in a car driven by a white man turns up dead, Boggs and Smith suspect white cops are behind it. Their investigation sets them up against a brutal cop, Dunlow, who has long run the neighborhood as his own, and his…mehr

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Produktbeschreibung
"Responding to orders from on high, the Atlanta Police Department is forced to hire its first black officers, including war veterans Lucius Boggs and Tommy Smith. The newly minted policemen are met with deep hostility by their white peers: they aren't allowed to arrest white suspects, drive squad cars, or set foot in the police headquarters. When a black woman who was last seen in a car driven by a white man turns up dead, Boggs and Smith suspect white cops are behind it. Their investigation sets them up against a brutal cop, Dunlow, who has long run the neighborhood as his own, and his partner, Rakestraw, a young progressive who may or may not be willing to make allies across color lines"--Amazon.com.
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Autorenporträt
Thomas Mullen is the author of The Lightning Men, Darktown, and The Last Town on Earth, which was named Best Debut Novel of 2006 by USA TODAY. He was also awarded the James Fenimore Cooper Prize for excellence in historical fiction for The Many Deaths of the Firefly Brothers and The Revisionists. His works have been named to Year's Best lists by The Chicago Tribune and USA TODAY, among others. His stories and essays have been published in Grantland, Paste, and the Huffington Post, and his Atlanta Magazine true crime story about a novelist/con man won the City and Regional Magazine Award for Best Feature. He lives in Atlanta with his wife and sons.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 18.12.2018

Ein Weißer steht wacklig
Thomas Mullen lässt einen Mord geschehen inmitten der Rassenkonflikte in der Polizei von Atlanta 1948
Gleich zu Beginn des Romans droht es noch ein wenig dunkler zu werden in „Darktown“. Ein betrunkener Autofahrer hat eine der Laternen gerammt, die Atlantas Verwaltung dem Viertel der schwarzen Gemeinde nach langem Drängen zugebilligt hatte. Der Betrunkene ist weiß wie sein Auto. Die beiden Polizisten, die ihn stellen, sind so schwarz wie seine Beifahrerin. Das Blut auf deren aufgeplatzter Lippe ist so rot wie bei jeder Gewalttat, und der weiße Mann am Steuer ist sich sicher, dass das einen „Negro-Officer“ nichts angeht.
Thomas Mullen hat seinen Roman im Atlanta des Jahres 1948 angesiedelt, dessen Verwaltung damals auf Druck einer zunehmend selbstbewussteren afroamerikanischen Wählerschaft gerade die ersten acht schwarzen Polizisten eingestellt hatte. Sie waren uniformiert und bewaffnet, hatten aber keine Dienstwagen und ihre Kompetenzen waren weitgehend auf das Schwarzenviertel und auf schwarze Täter beschränkt. Deshalb sagt der Mann am Steuer zum Beamten, als er den Motor abstellen soll: „Du darfst mich doch gar nicht festnehmen, und das weißt du.“
Wenig später erscheinen zwei „richtige“, sprich weiße Polizisten und klären die Situation im Sinne des Autofahrers. Ein paar Tage später wird die verwesende Leiche seiner Beifahrerin auf einem Müllhaufen gefunden. Und nachdem sich ein zur Identifizierung seiner ermordeten Stieftochter angereister schwarzer Farmer selbst durch Gewalt nicht zu dem Geständnis hat zwingen lassen, sie missbraucht und umgebracht zu haben, wird der Fall auch an höheren Orten zum Ärgernis. Zumal jene beiden „Negro-Officers“ partout nicht bereit sind, den Mord zu den Akten zu legen, und weil einer der beiden weißen Polizisten von der rassistischen Selbstherrlichkeit seines altgedienten Kollegen Dunlow zunehmend angewidert ist.
So beginnt eine Geschichte, die den schwarzen Cop und Predigersohn Lucius Boggs und seinen Partner mit dem Rassismus der Südstaaten und dem Korps-, ja Clangeist ihrer weißen Kollegen konfrontiert, ohne den einschlägigen Klischees zu vertrauen.
Mullen verzichtet darauf, sich großzügig aus der historischen Requisite zu bedienen, und sein Übersetzer Berni Mayer folgt ihm darin. Wären Mullens Helden im Deutschland des Jahres 1948 unweigerlich als „Neger-Polizisten“ bezeichnet worden, so treten sie in der deutschen Ausgabe von 2018 wie in der amerikanischen als „Negro-Officers“ und „Negro-Cops“ auf. Statt rückwärtsgewandt einzudeutschen, was heute alle verstehen, bietet Mayers Übersetzung – wie schon im Romantitel – einen Blick auf die Sprache des Originals. Die meidet historisierende Kostümfilmprosa ebenso wie einschlägige Soziolekte. Mullen erzählt eine Geschichte, in der sich zwar alles um die Trennung von Weiß und Schwarz zu drehen scheint, in deren Tiefen solche Unterscheidung aber keinen Boden findet.
Wenn sich die gehobene schwarze Gemeinde im Hause von Boggs Vater versammelt, erfolgreiche Mittelständler und selbstbewusste Akademiker, scheint die Hautfarbe bedeutungslos zu sein – so lange die Weißen vor der Tür bleiben. Dort draußen aber kommen durch den fiktiven Fall und vor dem Hintergrund der historischen Rassenkonflikte in der Polizei von 1948 verdrängte und verleugnete Familientragödien ans Licht. Verhältnisse werden erkennbar, die den rabiaten Rassismus eines Dunlow auch als Ausdruck von Selbsthass erscheinen lassen. Tief im schwarzen Herzen dieses korrupten weißen Bösewichts gibt es Rudimente von Scham und Trauer darüber, was aus ihm geworden ist. Und die lassen sich auch mit Alkohol nicht ganz wegspülen.
Wie alle guten Kriminalromane rührt „Darktown“ an Fragen, die über eine kriminalistische Ermittlung weit hinausgehen und lässt sie am Ende offen. Da ist der Mordfall dann diskret beiseite geräumt worden, aber einige Schuldige sind es auch. In Darktown richten zwei weiße Männer eine beschädigte Laterne. Der eine steht auf einer Leiter und spuckt Officer Boggs vor die Füße. Aus Unachtsamkeit? Mit Absicht? Er steht sehr wacklig. Ein sanfter Stoß genügte, um ihn herabzustürzen. Doch Boggs strafft die Schultern, läuft an der Laterne vorbei und freut sich darauf, „die Lampe wieder leuchten zu sehen, wenn er das nächst Mal auf der Auburn Avenue Streife lief.“
Was mit einer bedrohlichen und demütigenden Konfrontation begann, um dann tragisch zu eskalieren, endet mit einem Hoffnungsschimmer. Nicht etwa, weil der weiße Mann auf der Leiter sich entschuldigt hätte oder reparieren muss, was ein anderer Weißer beschädigt hat. Vielmehr, weil Boggs begriffen hat, dass „ein ganz leichter Schubser“ ihn von dort oben herabholen könnte und sich nicht in Versuchung bringen lässt.
ULRICH BARON
Statt altmodisch einzudeutschen
bietet Mayers Übersetzung einen
Blick auf die Sprache des Originals
Thomas Mullen: Darktown. Roman. Aus dem Englischen von Berni Mayer. DuMont Buchverlag, Köln 2018.
479 Seiten, 24 Euro
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