Eindrückliche Porträts, pointierte Analysen, poetische Gedanken: F. C. Delius' außergewöhnliches Erinnerungswerk.
Bis kurz vor seinem Tod arbeitete der 2022 verstorbene Büchner-Preisträger Friedrich Christian Delius an seinem letzten Buch, einer ungewöhnlichen Autobiografie. Anhand von gut dreihundert Stichworten, die mit A beginnen, schildert Delius, was ihm in all den bewegten und begegnungsreichen Jahrzehnten wirklich wichtig war. Entstanden sind konzentrierte Texte, spielerisch, gedankenscharf und poetisch. Eine ganz besondere, persönliche Chronik, in der das Erinnern selbst zur Kunst wird.
«Erinnerungen, rückwärts gedacht, können schnell nostalgisch werden - nach vorn gedacht aber produktiv sein. In fast achtzig Lebensjahren, davon sechzig in den mittleren und äußeren Kreisen des literarischen Betriebs, haben mich so viele Ereignisse und Begegnungen geprägt, so viele politische Veränderungen von den freundlichen Besatzern der USA, dem 17. Juni 1953 und Mauerbau bis zum Trump-Zeitalter, so viele literarische Entwicklungen von der Gruppe 47 bis zur Youtube-Lesung, dass eine Fülle von Beobachtungen, Erlebnissen, Porträts aus dem Fundus der Vergangenheit geholt werden kann.» Friedrich Christian Delius
Bis kurz vor seinem Tod arbeitete der 2022 verstorbene Büchner-Preisträger Friedrich Christian Delius an seinem letzten Buch, einer ungewöhnlichen Autobiografie. Anhand von gut dreihundert Stichworten, die mit A beginnen, schildert Delius, was ihm in all den bewegten und begegnungsreichen Jahrzehnten wirklich wichtig war. Entstanden sind konzentrierte Texte, spielerisch, gedankenscharf und poetisch. Eine ganz besondere, persönliche Chronik, in der das Erinnern selbst zur Kunst wird.
«Erinnerungen, rückwärts gedacht, können schnell nostalgisch werden - nach vorn gedacht aber produktiv sein. In fast achtzig Lebensjahren, davon sechzig in den mittleren und äußeren Kreisen des literarischen Betriebs, haben mich so viele Ereignisse und Begegnungen geprägt, so viele politische Veränderungen von den freundlichen Besatzern der USA, dem 17. Juni 1953 und Mauerbau bis zum Trump-Zeitalter, so viele literarische Entwicklungen von der Gruppe 47 bis zur Youtube-Lesung, dass eine Fülle von Beobachtungen, Erlebnissen, Porträts aus dem Fundus der Vergangenheit geholt werden kann.» Friedrich Christian Delius
Ein kurzweiliger und spannender Lebensbericht. Der Standard 20230318
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Ganz ergriffen ist Rezensent Jan Wiele von den "Erinnerungen mit großem A", die der Büchnerpreisträger F. C. Delius noch kurz vor seinem Tod vergangenen Mai fertiggestellt hat. Wiele führt mit einer zunächst simpel scheinenden Anekdote zum "lieblichen Maientag" ein und erklärt daran exemplarisch, was so besonders ist an den Notaten des Autors. Er kommentiere hier nicht nur das Wetter, sondern auch sich selbst, hat er doch zum Wetter als Kunstmittel in der Literatur promoviert. In solchen und ähnlichen Stücken liest der Kritiker "eine gewisse Lebenszufriedenheit", in anderen Erinnerungsteilen nimmt er aber auch Kritik an den 68ern, der RAF oder Martin Walser wahr. Delius muss zwar an manchen Stellen aufpassen, nicht gönnerhaft zu klingen, aber im Großen und Ganzen ist Wiele bewegt von den kraftvollen, klugen Erinnerungen eines wichtigen deutschen Autors.
© Perlentaucher Medien GmbH
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