Der Lyriker Günter Abramowski hat schon einige Gedichtbände veröffentlicht. Mit „darüberhinaus“ meldet er sich nun wieder zu Wort. Und es scheint, der Autor hat seit dem Erscheinen seines letzten Lyrikbandes dem Leser wieder viel zu sagen, vielleicht auch ins Gewissen zu reden. Auf der
Coverrückseite steht das streitbare Zitat: Die Gedichte „müssen nicht verstanden werden. Sie sind GedankenBilder,…mehrDer Lyriker Günter Abramowski hat schon einige Gedichtbände veröffentlicht. Mit „darüberhinaus“ meldet er sich nun wieder zu Wort. Und es scheint, der Autor hat seit dem Erscheinen seines letzten Lyrikbandes dem Leser wieder viel zu sagen, vielleicht auch ins Gewissen zu reden. Auf der Coverrückseite steht das streitbare Zitat: Die Gedichte „müssen nicht verstanden werden. Sie sind GedankenBilder, die in der Tiefe des Lesers wirksam werden wollen.“ Und tatsächlich, ein lyrischer Schnelldurchgang sind die 120 Seiten nicht.
Schon im ersten Gedicht „in volieren“ wird der Leser auf einen „ausflug am samstagmittag“ mitgenommen und „gemessenen schrittes“ geht es durch eine kleine Stadt. Abramowski bestaunt die Welt, die für ihn „ein unausgepacktes geschenk“ ist. Dabei bietet der Lyrikband eine breite Palette an Gedichten, die sich thematisch kaum eingrenzen lassen, vielmehr komponiert Abramowski Erlebnisse, Erfahrungen und Begegnungen aus dem alltäglichen Leben zu lyrischen Bildern, die vielerlei Deutungen zulassen. Politik, Liebe, Alltägliches oder Absurdes, alles geht hier Hand in Hand. Auch Naturbeobachtungen finden sich darunter:
heute der himmel so tief
das gewicht des graugrünen
schwerer als das des meeres
unter des meeres grund
ich ein freier stein
Abramowskis Lyriksprache ist vielschichtig, mal erzählerisch, dann präzise, expressionistisch, konkret oder humorvoll … aber intensiv ist sie stets und öffnet damit den Blick hinter die Dinge. Manchmal kommt aber auch Resignation auf wie in dem titelgebenden Gedicht „darüberhinaus“:
im sommer werd ich
an der ostsee sein
den herbst verbringe ich
als eremit im pfälzer wald
im nächsten winter
bin ich vielleicht schon tot
dann hab ich anderes zu tun
Kurzum, die Gedichte hinterlassen einen nachhaltigen Eindruck. Manches liest man, klappt das Buch zu, um wenig später die Zeilen wieder zu lesen. So ging es mir mit
wenn ich schreibe
kann ich unter wasser atmen
weil mir egal ist
wo ich gerade bin …
Ein wunderbares Bild.