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Küss die Hand! Wer sind eigentlich diese Leute, die uns den Weg nach Italien versperren? Ein Exil-Österreicher rechnet ab.
Jetzt mal ehrlich: Mag die irgendjemand, diese Österreicher? Vielleicht dafür, dass sie immer so freundlich tun - jedenfalls solange wir Urlauber noch Geld im Portemonnaie haben? Oder dafür, dass sie so nett mit ihren Ausländern umgehen? Oder dafür, dass sie sich im Schnitt mit 47 pensionieren lassen, nachdem sie auch vorher nur Däumchen gedreht haben? Oder dafür, dass sie uns ihre gescheiterten Kunstmaler schicken?
Der exilierte Österreicher Walter Lendl rechnet
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Produktbeschreibung
Küss die Hand!
Wer sind eigentlich diese Leute, die uns den Weg nach Italien versperren? Ein Exil-Österreicher rechnet ab.

Jetzt mal ehrlich: Mag die irgendjemand, diese Österreicher? Vielleicht dafür, dass sie immer so freundlich tun - jedenfalls solange wir Urlauber noch Geld im Portemonnaie haben? Oder dafür, dass sie so nett mit ihren Ausländern umgehen? Oder dafür, dass sie sich im Schnitt mit 47 pensionieren lassen, nachdem sie auch vorher nur Däumchen gedreht haben? Oder dafür, dass sie uns ihre gescheiterten Kunstmaler schicken?

Der exilierte Österreicher Walter Lendl rechnet gnadenlos ab mit seinen Landsleuten - von der Intellektuellenfeindlichkeit bis zur Schleimerei und von der Titelhuberei bis zur Bürokratie. Sein Buch ist ein ehrlicher Beitrag zur Völkerverständigung: Nach der Lektüre versteht man, warum die Ösis so nerven.
Autorenporträt
Walter Lendl, geboren 1960 in der Steiermark, flüchtete später aus Graz nach Wien, kehrte schließlich auch der österreichischen Hauptstadt den Rücken und lebt seit einigen Jahren in Berlin.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.02.2008

NEUE REISEBÜCHER

Für die Tasche Wenn wir Deutschen nach Österreich in den Urlaub fahren, ist das eigentlich wie Ferien im eigenen Land. Denn Österreich ist gefühltes siebzehntes Bundesland, nur dass seine Bewohner, wie zum Beispiel die Sachsen, einen seltsamen Dialekt sprechen und ihre Umgangsformen an Knigge-Seminare erinnern. Die Österreicher haben einfach die besseren Manieren. Zumindest solange für sie dabei finanziell etwas rausspringt, behauptet Walter Lendl, Exil-Österreicher und Journalist mit Wohnsitz in Berlin. Mit "Darum nerven Österreicher" gibt er uns ein Buch an die Hand, das uns davor bewahren soll, dem falschen Charme seiner Landsleute blindlings zu erliegen.

Denn hinter ihrer aufdringlichen Freundlichkeit, warnt er uns, verbirgt sich in Wahrheit geldgierige Wegelagerei. Uns "Piefkes" aus dem Norden wollen sie im Kaffeehaus oder auf der Reise durch ihr beinahe schon kitschiges Schnitzelland das Geld aus der Tasche ziehen. Und am besten dabei nicht viel mehr tun außer lächeln. Sollen doch die anderen schuften.

Für diese traditionsreiche Untätigkeit gibt Lendl dann eine simple Begründung: "Das hamma noch nie g'macht" oder wahlweise: "Das hamma schon immer so g'macht." Diese Einstellung, gepaart mit mangelnder Risikobereitschaft, ist laut Lendl schuld daran, dass die Menschheit die wirklich bedeutenden Erfindungen - wie beispielsweise die Elektrizität - nicht dem geistigen Eifer der Österreicher verdankt.

Lendl lässt nichts aus: Er seziert die österreichische Seele vom Verhältnis zu Adolf Hitler bis hin zum Sexualleben. Doch je mehr er sich über seine Landsleute aufregt, desto deutlicher wird, wie gern er sie eigentlich hat.

Auch wenn er scheinbar kein gutes Haar an den Bewohnern der Alpenrepublik lässt, sein Buch sieht er als Beitrag zur Völkerverständigung: "Ich habe ein Aufklärungsbuch geschrieben, das beim Schenkelschlagen zum Nachdenken anregt." Dann nämlich fällt eins auf: Wie ähnlich wir uns eigentlich sind.

brin

Walter Lendl: "Darum nerven die Österreicher". Eichborn-Verlag 2007, 220 Seiten, 12,95 Euro

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