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Nach einer allgemeinen Einführung in Begriffe und Wesen des Darwinismus, setzt der Autor sich mit den botanischen Disziplinen auseinander und versucht aufzuzeigen, wie sich in ihnen, sei es Morphologie, Systematik, Paläo- oder Geobotanik bzw. Blütenbiologie die Darwinschen Auffassungen durchzusetzen begannen bzw. abgelehnt wurden (Teil II). Ein interessantes Ergebnis ist, daß zwar in den einzelnen Disziplinen die verschiedensten Botaniker zu Wort kommen, es aber nur selten geschieht, daß sie sich in ihren Meinungen oder Forschungen überschneiden. Dies gilt sowohl für dominierende Köpfe wie…mehr

Produktbeschreibung
Nach einer allgemeinen Einführung in Begriffe und Wesen des Darwinismus, setzt der Autor sich mit den botanischen Disziplinen auseinander und versucht aufzuzeigen, wie sich in ihnen, sei es Morphologie, Systematik, Paläo- oder Geobotanik bzw. Blütenbiologie die Darwinschen Auffassungen durchzusetzen begannen bzw. abgelehnt wurden (Teil II). Ein interessantes Ergebnis ist, daß zwar in den einzelnen Disziplinen die verschiedensten Botaniker zu Wort kommen, es aber nur selten geschieht, daß sie sich in ihren Meinungen oder Forschungen überschneiden. Dies gilt sowohl für dominierende Köpfe wie Schleiden oder Strasburger als auch für Ernst Krause, Heinrich Robert Göppert oder Karl Müller bzw. Ludolph Christian Treviranus. Die den einzelnen Kapiteln angefügten Zusammenfassungen erleichtern es ungemein, im Bereich einer Einzeldisziplin einen Überblick zu erhalten und sich über den zeitgenössischen Stand der Diskussion zu informieren.

Teil III, der sich mit den Persönlichkeiten der wichtigsten Befürworter und Gegner Darwins auf deutschem Boden auseinandersetzt, geht von den Biographien der einzelnen Botaniker aus. Hier wird am Beispiel Carl Nägelis, J. Albert Wigands, Julius Sachs' oder Hermann Mükkers der Versuch unternommen, sich von deren Herkunft sowohl in sozialer als auch wissenschaftlich-religiöser und philosophischer Sicht Zugang zu der wissenschaftlichen oder privaten Einstellung der einzelnen Botaniker zu verschaffen. In diesem Rahmen werden übersichtliche und straffe Besprechungen der Hauptwerke der genannten Autoren vorgelegt, die am Schluss eines jeden Kapitels in eine kurze Theoriediskussion münden. Dabei wird deutlich, daß der Autor die Auseinandersetzung mit dem Problem Darwinismus im Bereich der Botanik noch nicht für voll abgeschlossen hält.

Teil IV stellt eine Diskussion der Rezeption des Darwinismus dar, wie sie sich hauptsächlich von der Mitte bis zum Ende des 19. Jahrhunderts vollzogen hat. Hier scheint besonders Kapitel B, IV interessant zu sein, das wiederum auf die sozialen, wissenschaftlichen und persönlichen Konditionen der angeführten Autoren eingeht. Dieser Abschnitt läßt nachdenklich werden, weil mit einer gewissen schonungslosen Offenheit Faktoren angesprochen werden, die normalerweise einem Tabu unterliegen. Die Arbeit endet dann auch mit einem Satz von Sigmund Freud, der darauf aufmerksam machte, daß der Menschheit in ihrer Eigenliebe eigentlich nur zwei große Kränkungen zugefügt worden seien, nämlich die, daß nicht unsere Erde den Mittelpunkt des Alls bilde, sondern nur ein winziges Teilchen davon sei und die zweite, daß Darwin das so lange für unantastbar gehaltene Schöpfungsvorrecht des Menschen gegenüber allen anderen Lebewesen zunichte gemacht habe. Wenn Freud sodann auf die heraufkommende dritte große Kränkung, nämlich diejenige durch seine Tiefenpsychologie hinweist, so ist dies zwar verständlich, dürfte aber kaum etwas mit einer fundamentalen Revolution, wie Darwin sie auslöste, gemein haben.