In Bois Sec, einem kleinen, elenden Slum im Amazonasgebiet von Französisch-Guayana, lebt der zehnjährige Darwyne mit seiner Mutter Yolanda. Yolanda ist schön, stark und klug. Darwyne ist klein, ein wenig körperlich beeinträchtigt und meistens schmutzig. Er möchte so sehr von seiner Mutter geliebt werden, sie aber hält ihn für ein Monster. Sieben ihrer Liebhaber sind bis jetzt spurlos im Dschungel verschwunden. Ein achter, Jhonson, taucht gerade auf. Auch er bekommt keinen Draht zu Darwyne. Im Gegensatz zu Mathurine, einer Sozialarbeiterin, die versteht, dass Darwyne eine besondere Beziehung zur Natur hat, anscheinend mit den Tieren und den Pflanzen kommunizieren kann und dass er in der Tat »anders« ist, irgendetwas zwischen den Spezies. Und ihr drängt sich mit der Zeit der Verdacht auf, dass Darwyne womöglich mit dem Verschwinden der ersten sieben Lover etwas zu tun hat. Nach einem dramatischen Erdrutsch, der den Slum vernichtet, fliehen Yolanda und Jhonson - ausgerechnet in den Dschungel ...
»Colin Niel ist einer der herausragenden Autoren im Moment in Europa.« Ulrich Noller WDR5 20240731
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Im besten Sinne "beunruhigend" findet Kritikerin Katrin Doerksen diesen Öko-Thriller des französischen Autors Colin Niel, der in Französisch-Guyana spielt: Protagonist ist ein zehnjähriger Junge namens Darwyne, der eine Körperbehinderung hat und dessen Sozialkontakte sich auf seine Mutter beschränken. Dann gibt es da noch die Sozialarbeiterin Mathurine, die sich um Darwyne kümmern soll, die aber auch bemerkt, dass die Liebhaber der Mutter alle auf mysteriöse Weise im Dschungel verschwinden, so Doerksen. Spannend findet sie dabei zum einen, wie unheimlich das Familienleben ist, und zum anderen die Beschreibungen des Dschungels als eine Landschaft, die sich nicht bezwingen lässt, sondern mit der man leben muss.
© Perlentaucher Medien GmbH
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