Studienarbeit aus dem Jahr 2024 im Fachbereich Geschichte Europas - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 2,0, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Institut für Geschichtswissenschaft. Abteilung für Frühe Neuzeit und Rheinische Landesgeschichte), Veranstaltung: Hauptseminar: Die Feiern zum Westfälischen Frieden in den Städten Münster und Osnabrück (1648-2023), Sprache: Deutsch, Abstract: Wie stellte sich die Ausstellung zum 350. Jubiläum des Westfälischen Friedens mit der Entwicklung in Europa dar? Dabei wird im ersten Teil die Lage in Europa betrachtet, sowohl in ihrer politischen Lage als auch mit der Rezension des Westfälischen Friedens. Im zweiten Teil wird dann das Jubiläum an sich mit Blick auf die Zeitgenossen analysiert. Frieden war und ist immer noch ein freudiges Ereignis, außer man hält sich für den Verlierer des Krieges. Deshalb ist die Verkündigung von Friedensschlüssen für die kriegsleidende Bevölkerung immer ein Grund zum Feiern und im Falle des Westfälischen Friedens hat sich gezeigt, wie langanhaltend solch ein Friedenschluss gefeiert werden kann. Diese Jubiläumsfeiern zeigt dabei immer auch den Zeitgeist der aktuellen Bevölkerung. In Osnabrück wurde der Frieden deshalb schon immer als evangelischer Feiertag zelebriert, in welchem man sich endlich von den strengen katholischen Glaubensbrüdern loslösen konnte. Und im Nationalsozialismus verteufelte man den Frieden als Unterwerfung und Unterdrückung Deutschlands. Mit diesem Ausdruck im Hinterkopf versteht sich auch die 350. Jahresfeier des Westfälischen Friedens als eine gänzlich andere wie jene 50 Jahren davor. Man feierte nicht nur einen Frieden, man feierte das Zusammenrücken Europas, welches mit dem Zusammenschluss in die Europäische Union ihren Höhepunkt zu finden schien, in der die neue Hoffnung auf die außen- und verteidigungspolitische Kompetenz der Gemeinschaft gesehen wurde. Dementsprechend aufwändig und international wurde das Jubiläum gestaltet. In der modernen Politik genießt der Westfälische Frieden durch das erst kürzlich stattgefundene 375-jährige Jubiläum wieder eine große Aufmerksamkeit. Im Zuge des Ukraine Krieges und dem Konflikt im Nahen Osten eignete sich das Jubiläum entsprechend gut, um den eigenen Friedenswillen herauszustellen und nach Lösungen in den Konzepten der Vergangenheit zu suchen. Eine Idee, welche sich auch schon Herrscher der Vergangenheit zunutze machten. Man konnte entweder die eigenen Siege herausstellen oder die Verluste hintenanstellen, gleichzeitig konnten alte Wunden neu aufgerissen werden und ein eigenes Kriegsinteresse als ausgleichende Gerechtigkeit dargestellt werden. Die Friedensfeier ist also nur Krieg mit anderen Mitteln, mit Repräsentation statt Waffen.
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