Das Problem der Allegorie in den Hartknopf -Romanen gilt als einer der typischen Streitfälle in der Moritzforschung. Der Andreas Hartknopf ist zwar explizit als allegorischer Text gekennzeichnet, doch ihn auch tatsächlich als eine Allegorie zu lesen, wie es der Untertitel des ersten Teils nahelegt, wirft Probleme auf. Denn zweifellos sind die Romane zwar mit einer reichhaltigen Bildersprache durchzogen. Diese sinnbildlichen Strukturen entziehen sich jedoch aufgrund ihrer Heterogenität und Ambiguität einer eindeutigen Interpretation. Inwiefern trifft die Gattungsbezeichnung Allegorie also auf den Andreas Hartknopf zu? Diese Arbeit lotet vor dem Hintergrund der Aufklärung Moritz' theoretischen Allegoriebegriff aus und stellt ihn der literarischen Praxis gegenüber. In einer Textinterpretation werden beide Teile des Andreas Hartknopf auf ihre verschiedenen Deutungsschwerpunkte hin beleuchtet.