Die Arbeit untersucht, wie das Motiv vom Licht- und Lebensgott in den Hymnen des Alten Ägypten entstand und bis in die liturgischen Texte der koptisch-orthodoxen Kirche fortwirkte. Sie verfolgt die Weiterentwicklung des Gottesbildes im Kulturraum des Alten Orients, zeigt mögliche Tradierungswege auf und analysiert das Motiv und seine Aspekte wie auch deren Veränderung in den Psalmen und Weisheitstexten der Hebräischen Bibel bis hinein in die hellenistisch geprägte frühchristliche Literatur des Johannes- und des Thomasevangeliums. Dabei werden auch Parallelen in der akkadischen Literatur berücksichtigt. So spannt sie einen weiten Bogen zwischen den hymnischen Texten der verschiedenen Traditionen und zeigt auf, daß diese bestimmt sind von einem kommunikativen und existentiellen Sinnzusammenhang zwischen der Wahrnehmung des göttlichen Lichtes und der Erfahrung von Lebendig-Sein.