Heinrich Wehkamp, geboren 1914 in Emden und 2003 verstorben, war ein Teil dieser Stadt. Als Soldat der Marine-Flak wurde er machtloser Augenzeuge ihrer Zerstörung, die in weniger als einer halben Stunde das jahrhundertealte Werk und den Stolz seiner Bürger in Schutt und Asche legte. Den Schmerz über den unwiederbringlichen Verlust verarbeitete er nach dem Krieg in einer Serie feinster Zeichnungen. Er ließ die Stadt für sich wieder entstehen, mit Feder, Bleistift, Aquarell, Rötel, Pastellkreide und Ölfarben. Es sind Bilder der Erinnerung, die er in den zehn Jahren, die er nicht in Emden lebte, mit Hilfe fremder und eigener Fotografien anfertigte. Ausdruck seiner Sehnsucht nach dem Wiedergutmachen, Bilder gegen das Vergessen einer im Stadtbild sedimentierten großen Geschichte, der im Zeitalter der europäischen Aufklärung und Neuzeit ein bedeutender Platz gebührt.