"Les Contemplations" ist im Gegensatz zu den anderen Werken Victor Hugos eine persönlichere und lyrischere poetische Sammlung. Der Autor erscheint darin mit seinen Schwächen, Ängsten und alltäglichen Kämpfen. Er ist gleichzeitig der Vater mit gebrochenem Herzen, der ängstliche Philosoph und der geplagte Liebhaber. Mit anderen Worten: Jeder Vers schildert einen Seelenzustand im ständigen Kampf, in dem die Lebenstriebe (Eros) in enger Beziehung zu den Todesfantasien (Thanatos) stehen. Die psychoanalytische Theorie ist also auf die Feder eines Dichters sehr gut anwendbar, denn sie ermöglicht die Behauptung, dass es keine glückliche Literatur gibt.