Die Unabhängigkeit von Dänemark 1814 und die Massenemigration in die USA ab 1836/37 hatten für Norwegen tiefgreifende politische und historische Veränderungen zur Folge. Das demokratische Amerika verkörperte von Anbeginn seiner Besiedlung ein Land, das dem monarchistischen Norwegen fundamental entgegengesetzt war. Menschenrechte, wie Meinungs-, Presse- und Religionsfreiheit, die uns heute selbstverständlich erscheinen, waren für viele Europäer des 19. Jahrhunderts bestenfalls utopische Begriffe, die paradiesische Wunschvorstellungen hervorzurufen vermochten. Als Chronisten, aber auch als Konstrukteure des zwischen den Jahren 1830 bis 1900 in der norwegischen Literatur vorherrschenden Amerikabildes, gelten die Vertreter der intellektuellen Elite des Landes, die sich kritisch mit der Emigration und den politischen Verhältnissen in jener Zeit auseinander setzten. Mit Ausnahme Knut Hamsuns waren sie allesamt tief in der liberalen Tradition verwurzelt und verbanden mit Amerika ein Land, in dem sie ihre Ideale verwirklicht sahen.
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