Das vorliegende Buch ist eine Studie zur Institutionalisierung im frühen Griechenland. Dieses Thema wird mit Blick auf das archaische Kreta behandelt, der wohl besten Fallstudie für eine solche Analyse. Denn anhand des reichen kretischen Materials - der Befunde literarischer wie archäologischer Zeugnisse, vor allem aber der Vielzahl von Inschriften aus dem 7. bis 5. Jh. - ist es, wie für keine andere Gegend des griechischen Raumes, möglich, Licht auf einige der zentralen Fragen dieser Epoche zu werfen: so etwa, welche soziopolitischen Integrationskreise in den frühen Polisgemeinschaften sinnhaft waren, und unter welchen Umständen die Teilhabe der Bürger am Gemeinwesen vorangetrieben wurde; wie politische Prominenzrollen und Beschlussverfahren reguliert und verstetigt wurden; und schließlich, welche Strategien erprobt wurden, mit sozialen Konflikten in der Gemeinschaft umzugehen.
"[...] detailreiche und scharfsinnige Studie politischer und sozialer Strukturen auf Kreta [...] Die Diskussion um die Genese der Polis dürfte mit Seelentags Vorstoß, das Handeln der Akteure in den Blick zu nehmen und Institutionalisierung vor diesem Hintergrund zu verstehen, neu angefacht werden!"
Oliver Grote in: Historische Zeitschrift Band 306 (2018): 491-493
Oliver Grote in: Historische Zeitschrift Band 306 (2018): 491-493