Handlungsort des neuen historischen Kriminalromans „Das Aschenkreuz“ von Astrid Fritz ist die Reichsstadt Freiburg. Wir schreiben das Jahr 1415 und die Stadt an der Dreisam hat sich gerade von einer schweren Pestepidemie erholt. Serafina, eine kluge und lebenserfahrenen Frau in den besten Jahren,
hat dort bei den Beginenschwestern in Sankt Christoffel ein Heim gefunden und bemüht sich nach…mehrHandlungsort des neuen historischen Kriminalromans „Das Aschenkreuz“ von Astrid Fritz ist die Reichsstadt Freiburg. Wir schreiben das Jahr 1415 und die Stadt an der Dreisam hat sich gerade von einer schweren Pestepidemie erholt. Serafina, eine kluge und lebenserfahrenen Frau in den besten Jahren, hat dort bei den Beginenschwestern in Sankt Christoffel ein Heim gefunden und bemüht sich nach Kräften, ihr vormals nicht sonderlich gottgefälliges Leben zu vergessen. Als sie in den frühen Morgenstunden zu einem Selbstmord gerufen wird, kommen ihr Zweifel, denn der Leichnam von Hannes, Sohn des einflussreichen Kaufmanns Pfefferkorn, hat ein Aschenkreuz auf der Stirn und weißt Merkmale auf, die für einen Freitod untypisch sind. Am Fundort der Leiche wird Serafina dann auch noch mit ihrer Vergangenheit in Form des neuen Stadtarztes Adalbert Achaz konfrontiert, den sie aus Konstanz, der Bischofsstadt am Bodensee, kennt und der um ihr Vorleben weiß. Aber der Medicus bewahrt Serafinas Geheimnis, und als schließlich der zweite Tote mit einem Aschenkreuz auf der Stirn aufgefunden wird, arbeiten Achaz und Serafina Hand in Hand, um den Mörder dingfest zu machen.
Ein Kennzeichen der historischen Romane aus Astrid Fritz Feder sind immer die starken Frauenfiguren, die sie sehr liebevoll und detailreich porträtiert. Oft gehören sie gesellschaftlich geächteten Randgruppen an, machen aber im Laufe der Geschichte Entwicklungen durch, die sie zu einem vollwertigen Mitglied der Gemeinde werden lassen. Natürlich müssen sie Rückschläge und Anfeindungen hinnehmen und werden, so wie auch Serafina, misstrauisch beäugt. Aber sie sind beharrlich und lassen sich nicht von ihrem eingeschlagenen Wege abbringen.
Die Autorin recherchiert offenbar im Vorfeld sehr genau die historischen Fakten und arbeitet diese nicht trocken sondern sehr anschaulich in ihren Roman ein. Zum besseren Verständnis gibt zusätzlich am Ende des Buches ein alphabethisches Glossar, in dem die heutzutage nicht mehr gebräuchlichen Begriffe, die im Text Verwendung finden, erklärt werden.
Fritz schreibt spannend, anschaulich und sehr bildhaft, sodass der Leser die Stadt am Rande des Schwarzwalds und ihre Bewohner bei der Lektüre fast schon vor Augen hat.
Sehr angenehm aufgefallen ist mir außerdem die fehlende obligatorische Liebesgeschichte, die in den meisten historischen Romanen einen breiten Raum einnimmt und sehr oft für den Fortgang der Handlung völlig überflüssig ist.
Ich hoffe, dass „Das Aschenkreuz“ den Auftakt einer Serie um die Abenteuer Serafinas in Freiburg bildet, denn mit den Kölner Beginen-Romanen von Andrea Schacht kann Astrid Fritz meiner Meinung nach jederzeit mithalten!