Der moderne Künstler taxiert den Wert seines uvres unter Zuhilfenahme elektronisch verfügbarer Charts. Sein Galerist wiederum, macht den Faktor für die verkaufsfähige Fläche der bemalten Leinwand von dem Verhältnis des Emissionswert und den auf Auktionen erzielten Resale Preis abhängig. Der Künstler ist ein Celebrity, seine Avatar ist in den sozialen Netzwerken nahezu ebenso marktfähig, wie die Artefakte seines beruflichen Schaffens. Er ist rund um die Uhr abrufbar, seine Werke sind nur einen Klick weit entfernt. Doch wo arbeitet eine solche vom ärmlichen Charakter des Bohemien freigesprochene Lichtgestalt tatsächlich an der Materie? Gibt es das, notwendigerweise von Mythen und Verschwiegenheit umsponnene Refugium des Künstler in seiner abgrenzbaren Form noch? Wohin entzieht sich der permanent im Spannungsfeld seiner eigenen Berufung befindliche Arbeiter zur Kontemplation und Konfrontation mit selbstgewähltem Material? Sebastian Fischer untersucht anhand der Entwicklung des ToposAtelier die strukturellen Wandlunges des spezifischen Ortes in Abhängigkeit der Bedürfnisse des Künstlers und bietet einen Ein- und Ausblick auf die Produktionsstätten für zeitgenössische Kunst.