Das Athenaheiligtum der Stadt Priene mit seinem umfangreichen Bestand an Architekturresten war durch Forschungsunternehmungen im 19. Jahrhundert bis auf das Niveau hellenistischer Zeit freigelegt worden. Dies ermöglichte, eine Untersuchung des Komplexes weitgehend mit den Methoden der Bauforschung durchzuführen, ergänzt um einige gezielte archäologische Sondagen. Der Band, der die Ergebnisse dieser mehrjährigen Feldforschung vorlegt, basiert auf einer 2006 an der TU München angenommenen Dissertation. Gegenstand des vorliegenden Bandes sind drei Bauten des Heiligtums - in der zeitlichen Reihenfolge ihrer Errichtung der Monumentalaltar, die Halle und das Propylon - und schließlich die Gesamtanlage des Heiligtums. Zur Architektur des Hauptbaus - des von Pytheos entworfenen Athenatempels - folgt eine eigene Monographie von Wolf Koenigs.
Die umfassende und detaillierte zeichnerische Dokumentation der in situ erhaltenen Reste und aller zuweisbaren Bauteile, ergänzt durch Notizen, Skizzen und Fotos aus dem 19. Jahrhundert, kann die für die drei Bauten entwickelten Rekonstruktionen fast lückenlos belegen. Das führt teils zu Bestätigung und Präzisierung älterer Rekonstruktionsvorschläge,
oft aber auch zu wichtigen Änderungen. Gezielt beobachtet werden Hinweise auf die Bauabfolge, die technische Ausführung, Umplanungen während des Bauprozesses, Bauphasen und spätere Umbauten. Die Analyse der einzelnen Bauten verfolgt unterschiedlichste Aspekte, die mitunter weit über die Einzelobjekte hinausweisen:
Entwurfs- und Planungsprozesse, die Proportionierung der Bauten und ihrer Bauglieder,
Metrologie und das verwendete Fußmaß, die Mittel architektonischer Verfeinerung, die Beziehung zwischen Funktion und Gestalt der Bauten, Blickbeziehungen innerhalb des Heiligtums und in die Ferne, Vergleiche mit Angaben Vitruvs, sowie im Zusammenhang mit dem Propylon die Entwicklung korinthischer Kapitelle hellenistischer Zeit in Kleinasien und im Zusammenhang mit demAltar die Merkmale von Halbsäulenordnungen.
Die Ergebnisse zu den Einzelbauten werden abschließend zusammengeführt, um die bauliche Entwicklung des Heiligtums im Ganzen zu rekonstruieren, die sich vom Baubeginn des Tempels im 4. Jh. v. Chr. bis zur Errichtung des Propylons, wahrscheinlich in augusteischer Zeit, erstreckte. Dieser monumentale Ausbau des Heiligtums folgte keineswegs einem bereits von Beginn an festgelegten Gesamtplan. Vielmehr nahm das Heiligtum ursprünglich sogar eine weit kleinere Fläche, als bislang angenommen, ein, ehe es schrittweise, zuletzt im 1. Jh. v. Chr., erweitert wurde. Die einzelnen Bauprojekte änderten die Erscheinung und Anlage des Heiligtums jeweils entscheidend und spiegeln unterschiedliche städtebauliche Vorstellungen wider. Die Publikation erschließt die Architektur des Athenaheiligtums für unterschiedliche Disziplinen der Altertumswissenschaften und dient als Referenzwerk für Forschungen zu hellenistischer Architektur.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Die umfassende und detaillierte zeichnerische Dokumentation der in situ erhaltenen Reste und aller zuweisbaren Bauteile, ergänzt durch Notizen, Skizzen und Fotos aus dem 19. Jahrhundert, kann die für die drei Bauten entwickelten Rekonstruktionen fast lückenlos belegen. Das führt teils zu Bestätigung und Präzisierung älterer Rekonstruktionsvorschläge,
oft aber auch zu wichtigen Änderungen. Gezielt beobachtet werden Hinweise auf die Bauabfolge, die technische Ausführung, Umplanungen während des Bauprozesses, Bauphasen und spätere Umbauten. Die Analyse der einzelnen Bauten verfolgt unterschiedlichste Aspekte, die mitunter weit über die Einzelobjekte hinausweisen:
Entwurfs- und Planungsprozesse, die Proportionierung der Bauten und ihrer Bauglieder,
Metrologie und das verwendete Fußmaß, die Mittel architektonischer Verfeinerung, die Beziehung zwischen Funktion und Gestalt der Bauten, Blickbeziehungen innerhalb des Heiligtums und in die Ferne, Vergleiche mit Angaben Vitruvs, sowie im Zusammenhang mit dem Propylon die Entwicklung korinthischer Kapitelle hellenistischer Zeit in Kleinasien und im Zusammenhang mit demAltar die Merkmale von Halbsäulenordnungen.
Die Ergebnisse zu den Einzelbauten werden abschließend zusammengeführt, um die bauliche Entwicklung des Heiligtums im Ganzen zu rekonstruieren, die sich vom Baubeginn des Tempels im 4. Jh. v. Chr. bis zur Errichtung des Propylons, wahrscheinlich in augusteischer Zeit, erstreckte. Dieser monumentale Ausbau des Heiligtums folgte keineswegs einem bereits von Beginn an festgelegten Gesamtplan. Vielmehr nahm das Heiligtum ursprünglich sogar eine weit kleinere Fläche, als bislang angenommen, ein, ehe es schrittweise, zuletzt im 1. Jh. v. Chr., erweitert wurde. Die einzelnen Bauprojekte änderten die Erscheinung und Anlage des Heiligtums jeweils entscheidend und spiegeln unterschiedliche städtebauliche Vorstellungen wider. Die Publikation erschließt die Architektur des Athenaheiligtums für unterschiedliche Disziplinen der Altertumswissenschaften und dient als Referenzwerk für Forschungen zu hellenistischer Architektur.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
"The author Arnd Hennemeyer as weil as the publisher and the German Archaeological Institute are to be warmly congratulated on this first-dass publication. With this book and the expected volume on the temple,
the sanctuary of Athena at Priene will be published to a level one might desire for many other Greek sanctuaries. It leaves space to further discussion and analysis, which is no disadvantage, but any future
debate will have to build on the wealth of factual information which is the real strength of the book. It is
an obvious need for any research library with an interest in ancient Asia Minor, and a worthy addition to
the long tradition of German archaeological work in that area. Hopefully more such publications from
other parts of this rich and exciting site can be expected in the futur"
Von Erik Ostby
In: Bonner Jahrbücher, Bd. 214 (2014), S. 338-341.
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"Die (...) Dissertation (...) besticht (...) im Endergebnis durch die Umfangreiche und hervorragende Dokumentation sowie durch die Vielzahl der Ergebnisse. Die Konzentration auf die Baureste des Altars, der Südhalle mit edr davorliegenden Terrassenmauer und des Propylons erlauben eine detaillierte Rekonstruktion der einzelnen Bauphasen der genannten Bauwerke, die die Geschichte des unweit oberhalb des Stadtzentrums gelegenen Athenaheiligtums in einem neuen und differenzierten Licht erscheinen lassen."
Von Lorenz E. Bauer
In: Bonner Jahrbücher, Bd. 214 (2014), S. 112-113.
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"Die Arbeit (...) kann als vorbildliche Publikation von antiker Architektur gelten. An dieser Stelle muss die hervorragende Qualität der sehr abstrakt gehaltenen 3D-Rekonstruktionen von Georg Herdt und Florian Dressler gelobt werden, die die räumliche Situation klar darstellen ohne in photorealistischer Manier mit Hintergrund und Oberflächengestaltung überlastet zu sein. Die Gliederung der Publikation macht die Arbeit mit ihr übersichtlich, wenngleich didaktische
Wiederholungen in den möglichst eigenständig konzipierten Kapiteln nicht ausbleiben. Die vorgeschlagenen Rekonstruktionen können anhand der erfreulich umfangreichen zeichnerischen Darstellung der Bauteile (das Meiste im Maßstab 1:20 publiziert), seiner anschaulichen 3D-Rekonstruktionen sowie der akribischen Beschreibung des Bestandes und der Rekonstruktionen problemlos überprüft und nachvollzogen werden."
Von Nils Hellner
In: Göttinger Forumg für Altertumswissenschaften 17 (2014) 1323-1332.
the sanctuary of Athena at Priene will be published to a level one might desire for many other Greek sanctuaries. It leaves space to further discussion and analysis, which is no disadvantage, but any future
debate will have to build on the wealth of factual information which is the real strength of the book. It is
an obvious need for any research library with an interest in ancient Asia Minor, and a worthy addition to
the long tradition of German archaeological work in that area. Hopefully more such publications from
other parts of this rich and exciting site can be expected in the futur"
Von Erik Ostby
In: Bonner Jahrbücher, Bd. 214 (2014), S. 338-341.
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"Die (...) Dissertation (...) besticht (...) im Endergebnis durch die Umfangreiche und hervorragende Dokumentation sowie durch die Vielzahl der Ergebnisse. Die Konzentration auf die Baureste des Altars, der Südhalle mit edr davorliegenden Terrassenmauer und des Propylons erlauben eine detaillierte Rekonstruktion der einzelnen Bauphasen der genannten Bauwerke, die die Geschichte des unweit oberhalb des Stadtzentrums gelegenen Athenaheiligtums in einem neuen und differenzierten Licht erscheinen lassen."
Von Lorenz E. Bauer
In: Bonner Jahrbücher, Bd. 214 (2014), S. 112-113.
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"Die Arbeit (...) kann als vorbildliche Publikation von antiker Architektur gelten. An dieser Stelle muss die hervorragende Qualität der sehr abstrakt gehaltenen 3D-Rekonstruktionen von Georg Herdt und Florian Dressler gelobt werden, die die räumliche Situation klar darstellen ohne in photorealistischer Manier mit Hintergrund und Oberflächengestaltung überlastet zu sein. Die Gliederung der Publikation macht die Arbeit mit ihr übersichtlich, wenngleich didaktische
Wiederholungen in den möglichst eigenständig konzipierten Kapiteln nicht ausbleiben. Die vorgeschlagenen Rekonstruktionen können anhand der erfreulich umfangreichen zeichnerischen Darstellung der Bauteile (das Meiste im Maßstab 1:20 publiziert), seiner anschaulichen 3D-Rekonstruktionen sowie der akribischen Beschreibung des Bestandes und der Rekonstruktionen problemlos überprüft und nachvollzogen werden."
Von Nils Hellner
In: Göttinger Forumg für Altertumswissenschaften 17 (2014) 1323-1332.