Göttingen wird seit über zweieinhalb Jahrhunderten von seiner Universität als wissenschaftlicher Institution von internationalem Ruf geprägt. Das spiegelt sich auch in ihrer Architektur. Vielleicht haben wir es bei dem Aula-Gebäude der Universität mit dem kunsthistorisch bedeutendsten Ensemble Göttingens zu tun, sicher aber mit einer äußerst markanten Architektur des späten Klassizismus in Deutschland. Das innerhalb des Baukomplexes original erhaltene Sitzungszimmer der Akademie stellt dabei ein zentrales Beispiel einer überaus gelehrten pompejanischen Ausstattungskultur dar. Wie in einem Brennspiegel sind hier wichtige kulturelle Debatten der Zeit, die Rolle von Kunst und Architektur, das Wissenschaftsverständnis und die Stellung der Universität gebündelt und reflektiert. Der reich bebilderte Große DKV-Kunstführer gibt Einblick in diese Zusammenhänge.