Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Ausbildung, Organisation, Note: 2,0, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Proseminar "Arbeitsmarkt und Beschäftigung", Sprache: Deutsch, Abstract: Es klingt wie ein Traum, wie ein unerfüllbarer Wunsch, wie ein schönes Märchen, wie eine Utopie und auch ein bisschen wie Science-Fiction: ein existenzsicherndes Einkommen für jedes Mitglied der Gesellschaft, egal wer man ist und ob man dafür etwas tut oder auch nicht. Die einzige Voraussetzung: Mensch sein. Was sich hier vielleicht absurd anhören mag, wird in Deutschland bereits unter dem Namen Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) vielfach diskutiert und erforscht. 2005 schaffte es ein ähnliches Konzept des BGE sogar in das Parteiprogramm der FDP (dort vorrangig unter dem Titel "Liberales Bürgergeld") und löste im neuen Jahrtausend eine regelrechte Flut von neuen Netzwerken aus, die sich für die Einführung eines BGE einsetzen. Aktuell sind es vor allem DIE LINKE1, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN2 und die PIRATENPARTEI3, die im Wahljahr 2013 verstärkt auf das Grundeinkommen in ihren Programmen Wert legen. Aber auch andere gesellschaftliche Institutionen sind an diesem Trend des BGE beteiligt; z.B. die globalisierungskritische Organisation ATTAC4 mit mehr als 90.000 Mitgliedern weltweit. Zusätzlich existiert eine Vielzahl von eigenständigen Bewegungen, die sich direkt für das BGE engagieren, beispielsweise das Netzwerk "Grundeinkommen"5 oder die "Europäische Bürgerinitiative Grundeinkommen"6.Das Thema BGE wird in Politik und Gesellschaft aktuell also recht hoch bewertet, wodurch sich allerdings einige Diskussionsfragen in Richtung positiv/negativ ergeben. Die erste Frage stellt sich hinsichtlich der Finanzierung: Ist es überhaupt möglich, ganz Deutschland mit seinen circa 84 Millionen Einwohnern einen theoretischen Betrag in Höhe von 1500 Euro auszuzahlen? Diese Frage ist jedoch nicht Teil meiner Arbeit, da diese zu tief in ökonomische Sphären abgleiten würde. Fakt ist: nach jüngsten Forschungen und Rechnungen ist es durchaus realisierbar. Viel wichtiger ist die Frage nach der Arbeit an sich. Das stärkste Argument auf Seiten der BGE-Gegner bezieht sich auf Prognosen über das mögliche Verhalten der derzeitigen SGB II - Bezieher, die in der Wissenschaft meist mit Langzeitarbeitslosen und in der Alltagssprache häufig als "Hartz IV- Empfänger" bezeichnet werden. Statistisch gesehen machen sie 47% aller Erwerbslosen in Deutschland aus, folglich sind die Hälfte aller Arbeitslosen länger als zwölf Monate arbeitslos, was auch in der Arbeitsmarktpolitik bisher zu erheblichen Maßnahmen geführt hat.
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