Björn Vedder
Gebundenes Buch
Das Befinden auf dem Lande. Verortung einer Lebensart
Messerscharf, humorvoll, aberwitzig Eine Gesellschaftsanalyse über das Leben in der Provinz Eine ehrliche Gegenstimme zur Landbegeisterung
Versandkostenfrei!
Sofort lieferbar
Weitere Ausgaben:
PAYBACK Punkte
0 °P sammeln!
»Das Dorf ist überall!« - Ein philosophisch-politischer Essay darüber, warum unsere Landlust reaktionär istDie Städte wachsen, aber immer mehr Menschen zieht es auch raus in die Provinz. Auch Björn Vedder ist zurück in eine ländliche Gemeinde gezogen. Mittlerweile aber lautet seine gewagte These: Die Provinz macht gemein.Denn hinter den ach so beschaulichen Fassaden verbirgt sich oft eine andere Realität: eine krude Mischung aus Vermögens- und Familienwerten, Statuskonsum, Anpassungsdruck und sozialer Kontrolle. Eine kleine Verhaltensabweichung genügt, und man wird von der Mehrheit...
»Das Dorf ist überall!« - Ein philosophisch-politischer Essay darüber, warum unsere Landlust reaktionär ist
Die Städte wachsen, aber immer mehr Menschen zieht es auch raus in die Provinz. Auch Björn Vedder ist zurück in eine ländliche Gemeinde gezogen. Mittlerweile aber lautet seine gewagte These: Die Provinz macht gemein.
Denn hinter den ach so beschaulichen Fassaden verbirgt sich oft eine andere Realität: eine krude Mischung aus Vermögens- und Familienwerten, Statuskonsum, Anpassungsdruck und sozialer Kontrolle. Eine kleine Verhaltensabweichung genügt, und man wird von der Mehrheit gejagt, gehänselt, geächtet, beschämt. Gemeinschaft birgt Gemeinheit. Warum nur wollen dann alle »raus«?
Anhand eigener Erfahrungen und mit viel schwarzem Humor demontiert Björn Vedder den Mythos vom besseren Leben in ländlichen Gegenden und entlarvt eine grundlegende Geisteshaltung, die für ihn nicht mehr nur in der Provinz zu finden ist, sondern als provinzieller Geist unsere Gesellschaft ergreift.
»Die Landlust, die hier in die Köpfe der Menschen gepflanzt wurde, ist keine Sehnsucht nach einem konkreten Leben auf dem Lande, sondern die Hingabe an eine pittoreske Vorstellung davon, geboren aus dem Unwillen, die Entzauberung der Welt zu ertragen.«
Björn Vedder, »Das Befinden auf dem Lande«
Die Städte wachsen, aber immer mehr Menschen zieht es auch raus in die Provinz. Auch Björn Vedder ist zurück in eine ländliche Gemeinde gezogen. Mittlerweile aber lautet seine gewagte These: Die Provinz macht gemein.
Denn hinter den ach so beschaulichen Fassaden verbirgt sich oft eine andere Realität: eine krude Mischung aus Vermögens- und Familienwerten, Statuskonsum, Anpassungsdruck und sozialer Kontrolle. Eine kleine Verhaltensabweichung genügt, und man wird von der Mehrheit gejagt, gehänselt, geächtet, beschämt. Gemeinschaft birgt Gemeinheit. Warum nur wollen dann alle »raus«?
Anhand eigener Erfahrungen und mit viel schwarzem Humor demontiert Björn Vedder den Mythos vom besseren Leben in ländlichen Gegenden und entlarvt eine grundlegende Geisteshaltung, die für ihn nicht mehr nur in der Provinz zu finden ist, sondern als provinzieller Geist unsere Gesellschaft ergreift.
»Die Landlust, die hier in die Köpfe der Menschen gepflanzt wurde, ist keine Sehnsucht nach einem konkreten Leben auf dem Lande, sondern die Hingabe an eine pittoreske Vorstellung davon, geboren aus dem Unwillen, die Entzauberung der Welt zu ertragen.«
Björn Vedder, »Das Befinden auf dem Lande«
BJÖRN VEDDER wurde 1976 in Brakel geboren und hat Literaturwissenschaft und Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum, der Humboldt-Universität zu Berlin und der Universität Bielefeld studiert. 2008 promovierte er über den Schriftsteller, Übersetzer und Bibliothekar Wilhelm Heinse. Vedder schreibt über Kunst, Literatur, und Philosophie, hält Vorträge, moderiert Veranstaltungen und kuratiert Ausstellungen. Seine Essays 'Reicher Pöbel', 'Väter der Zukunft' und 'Solidarische Körper' erschienen im Büchner-Verlag.
Produktdetails
- Verlag: HarperCollins Hamburg / HarperCollins Hardcover
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 160
- Erscheinungstermin: 19. März 2024
- Deutsch
- Abmessung: 210mm x 135mm x 22mm
- Gewicht: 290g
- ISBN-13: 9783365004821
- ISBN-10: 3365004823
- Artikelnr.: 68882223
Herstellerkennzeichnung
HarperCollins Hardcover
Valentinskamp 24
20354 Hamburg
vertrieb@harpercollins.de
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Nicht allzu aufschlussreich findet Rezensentin Petra Ahne, was Björn Vedder vom Landleben zu berichten weiß. Vom Leben am Ammersee genauer gesagt, und da beginnen schon die Probleme, denn die Gemeinde, in die Vedder als stay-at-home-Dad zieht, gehört zu den reichsten Deutschlands. Konservativer als in der Stadt mag es hier zwar zugehen, gesteht Ahne Vedder zu, aber repräsentativ für das gegenwärtige Landleben sind Vedders Abrechnungen mit seinen neuen Nachbarn wohl eher nicht. Auch ein Ausflug nach Brandenburg ändert daran nichts, meint Ahne, während Passagen, die sich Vedders Kindheit im ländlichen Niedersachsen widmen, zwar tatsächlich rurale Härten thematisieren, aber eben Distanz zur Gegenwart halten. Etwas mehr Empirie und etwas weniger von Hobbes und Illouz geborgte Theorie wäre angebracht gewesen, kritisiert die Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Das [Buch] ist unerschrocken, bissig und [...] sehr lustig [...] Petra Ahne Frankfurter Allgemeine Zeitung 20240316
Sehr mutig und doch bei ganz vielen Sachen ein Volltreffer! Bin selber in einem kleinen Dorf aufgewachsen für meine Ausbildung musst ich in die Stadt wie wir Kinder fast Alle. Hilft ja, nichts! Vedder Björn bringt es hier bei sehr vielen Sachen, voll auf den Punkt. Auch wenn die …
Mehr
Sehr mutig und doch bei ganz vielen Sachen ein Volltreffer! Bin selber in einem kleinen Dorf aufgewachsen für meine Ausbildung musst ich in die Stadt wie wir Kinder fast Alle. Hilft ja, nichts! Vedder Björn bringt es hier bei sehr vielen Sachen, voll auf den Punkt. Auch wenn die Städter das nicht hören möchten besonders in der Gegend Ammersee oder auch bei uns hier in GAP wo ich seit über 20 Jahren wohne und immer nach die "Zuggereiste" bin ob wohl ich gebürtig auch aus Bayern komme. Hier gilt immer noch "WIR SIND WIR" Alles hat seine Vorzüge Stadt oder Land aber nur weil man Geld hat kann man sich auf dem Land nicht alles erlauben und, einfach mal so alles über den Haufen werfen. Am lächerlichsten sind immer die wo kaum ein paar Stunden oder Tage da sind gleich mit Lederhose und Dirndl rum laufen oder mit Hochalpinen Bergschuhen. Da kommt man sich schon ein bisschen verarscht und vorgeführt vor. Auch GAP eine Stadtgröße erreicht hat, so läuft hier fast keiner mehr rum. Höchstens in die Kirche, zu Festtagen oder Feiern. Und in die Kirche gehen die meisten ja dann nur zum "glotzen" und lästern. (Trachtler Zoo) Wurden den Festumzüge genannt.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gelungenes Essay;
Das kleine Buch mit rund 144 Seiten Text macht einen angenehm wissenschaftlichen, gehobenen Eindruck. Auf weiteren 13 Seiten finden sich Anmerkungen, Quellenangaben, etc. zu den 109 Fußnoten, die einen breit gefächerten Horizont belegen und für mich einige …
Mehr
Gelungenes Essay;
Das kleine Buch mit rund 144 Seiten Text macht einen angenehm wissenschaftlichen, gehobenen Eindruck. Auf weiteren 13 Seiten finden sich Anmerkungen, Quellenangaben, etc. zu den 109 Fußnoten, die einen breit gefächerten Horizont belegen und für mich einige interessante Lesetipps beinhalten. Die einzelnen Kapitel fußen auf gut recherchierten Quellen literarischer, soziologischer, philosophischer, politischer und sonstiger Herkunft, die mit Anekdoten persönlicher Erfahrungen veranschaulicht werden. Mir hat der anspruchsvolle Text sehr gut gefallen, da immer auch eine Prise Humor mitschwingt und ich den Eindruck hatte, dass viele Aspekte beleuchtet wurden. Für mich gab es einige interessante Analysen und neue Informationen, die auf den Punkt gebracht einige Zusammenhänge klarer erscheinen lassen. Natürlich ließe sich noch viel mehr über die Lebensart „Landleben“ schreiben, aber das Essay ist ja nicht allgemeingültig und als Einstieg fand ich es sehr aufschlussreich und glaubhaft, zumal ich die Regionen, in denen Björn Vedders Erfahrungen spielen, gut kenne.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Schade - es hätte gut werden können!
Mit großer Erwartung und Vorfreude ging ich an dieses Buch. Das Cover gefällt mir gut. Große klare herausgeprägte rote Buchstaben. Ein blitzsauberer roter neben einem schmutzigen schwarzen Gummistiefel. Wunderbar klar …
Mehr
Schade - es hätte gut werden können!
Mit großer Erwartung und Vorfreude ging ich an dieses Buch. Das Cover gefällt mir gut. Große klare herausgeprägte rote Buchstaben. Ein blitzsauberer roter neben einem schmutzigen schwarzen Gummistiefel. Wunderbar klar auch der Untertitel: Die Verortung einer Lebensart.
Vorweg: Ich wohne selbst auf dem Dorf, nachdem ich meine Kindheit in einer Kleinstadt verlebte und mein Studium und einige Berufsjahre in größeren Städten absolvierte.
"Besseres Leben in ländlicher Gegend" ist auch hier bei uns in der Nähe von Berlin ein gelebtes Lebensziel... Einige wagen den Schritt und ziehen wirklich aufs Land, andere kommen nur am Wochenende.
Der Autor verspricht uns (für mein Verständnis) ein Sachbuch, angereichert mit persönlichen Erfahrungen. Bekommen habe ich (meiner Meinung nach) eine persönliche Abrechnung aufgrund Ausgrenzung wegen Andersartigkeit... Schade! Selbstverständlich werden viele wahre Aussagen getätigt, einige bemerkenswerte und waghalsige Theorien aufgestellt, die immer etliche Funken Wahrheit enthalten. Die teilweise haarsträubenden persönlichen Erlebnisse des Autors werden verallgemeinert. Auch wenn zwischendrin immer wieder recht versöhnliche Töne angeschlagen werden und andere Möglichkeiten der Problemverortung angedeutet werden... insgesamt bin ich enttäuscht. Schade, es hätte gut werden können.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Reflexionen über das Leben auf dem Land
Ein kleines, aber intelligentes Buch über die Sehnsucht nach einem Leben auf dem Land, die Freiheit und dem Zusammenleben als Gesellschaft. "Das Befinden auf dem Lande" ist eine vielschichtige Reflexion über gesellschaftliche …
Mehr
Reflexionen über das Leben auf dem Land
Ein kleines, aber intelligentes Buch über die Sehnsucht nach einem Leben auf dem Land, die Freiheit und dem Zusammenleben als Gesellschaft. "Das Befinden auf dem Lande" ist eine vielschichtige Reflexion über gesellschaftliche Dynamiken, persönliche Erfahrungen und die Sehnsucht nach Freiheit. Björn Vedder entführt uns in seine Welt, geprägt von Kindheitserinnerungen auf dem Land und dem Leben als Familienvater nach dem Umzug von München zum Ammersee, gespickt mit Episoden aus städtischen Gefilden. Dabei zeichnet er ein facettenreiches Bild von Gemeinschaft, sozialer Kontrolle und den Ambivalenzen des Landlebens. Das Werk ist weder ein Lobgesang auf das Land- noch auf das Stadtleben. Es ist eine differenzierte Analyse der provinziellen Mentalität und ihrer Auswirkungen auf individuelle Freiheit. Der Autor bedient sich einer breiten Palette an Quellen, von Psychologie über Philosophie bis hin zur Literatur, um seine Thesen zu untermauern.
Der Autor vergleicht das Verhalten der Menschen auf dem Land u. a. mit einer höfischen Inszenierung, einem Theaterschauspiel um Anerkennung der anderen zu erlangen. Durch die dauerhafte Nähe zu den immer gleichen Menschen wäre dieses Verhalten deutlich ausgeprägter als in der Stadt. Andersartigkeiten werden kritisch beurteilt, da reicht es schon, eine moderne Rollenverteilung zu leben. Außerdem vergleicht er die Unterscheidung in Freund und Feind auf dem Land mit der rechtskonservativen Auffassung von Politik.
"Das Befinden auf dem Lande" ist kein leichter Lesestoff, aber ein Buch, das zum Nachdenken anregt und Fragen über gesellschaftliche Entwicklungen aufwirft. Es ist eine Warnung vor den Abgründen der dörflichen Gemeinschaft, aber auch ein Aufruf zu mehr gesellschaftlichem Zusammenhalt und Toleranz. In einer Zeit, in der das Leben auf dem Land wieder an Attraktivität gewinnt, liefert das Buch einen Beitrag, der weit über oberflächliche Betrachtungen hinausgeht und zum Dialog anregt.
Fazit: Eine kleine interessante Abhandlung über das Landleben und die menschliche Freiheit! Ich hoffe, die Nachbarn des Autors haben Humor und das Zusammenleben am Ammersee wird durch das Buch nicht noch schwieriger.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
„Das Befinden auf dem Lande“ von Björn Vedder ist ein aufschlussreiches Sachbuch, das sich mit Rechtsextremismus und Wertekonservatismus in der deutschen Provinz auseinandersetzt und die Provinzialisierung auch der deutschen Städte diagnostiziert. Besonders im Licht der …
Mehr
„Das Befinden auf dem Lande“ von Björn Vedder ist ein aufschlussreiches Sachbuch, das sich mit Rechtsextremismus und Wertekonservatismus in der deutschen Provinz auseinandersetzt und die Provinzialisierung auch der deutschen Städte diagnostiziert. Besonders im Licht der jüngsten Wahlen gewinnt das Buch an Aktualität und bietet eine erfrischend kritische Perspektive auf das Landleben.
Vedder geht in seinem Buch der Frage nach, warum das Landleben für viele Menschen so anziehend erscheint, während er gleichzeitig die oft unsichtbaren Schattenseiten dieser Idylle aufdeckt. Hinter den idyllischen Fassaden ländlicher Gemeinden verbirgt sich seiner Meinung nach eine bedenkliche Mischung aus Vermögens- und Familienwerten, Statuskonsum, Anpassungsdruck und sozialer Kontrolle. Diese Mischung führt dazu, dass schon kleine Abweichungen von der Norm zu sozialer Ächtung und Scham führen können.
Das Buch ist durchzogen von Vedders persönlichen Erfahrungen, was es trotz der Schwere der Themen unterhaltsam macht. Besonders gelungen sind die zahlreichen soziologischen und literarischen Bezüge, die Vedder herstellt, um seine Thesen zu untermauern. Diese Referenzen reichen von klassischen Werken der Literatur bis hin zu aktuellen soziologischen Studien, was das Buch sowohl für akademisch Interessierte als auch für den allgemeinen Leser bereichernd macht. Einige Passagen, insbesondere im letzten Drittel des Buches, ziehen sich jedoch etwas. Dennoch bot das Sachbuch mir insgesamt viele Diskussionsanregungen, auch wenn ich insbesondere die Positionen zur Pandemie nicht immer teilen konnte. Wer sich für die Dynamiken zwischen Stadt und Land sowie die gesellschaftlichen Entwicklungen in Deutschland interessiert, wird in diesem Buch also eine anregende Lektüre finden.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Klappentext:
„Die Städte wachsen, aber immer mehr Menschen zieht es auch raus in die Provinz. Auch Björn Vedder ist zurück in eine ländliche Gemeinde gezogen. Mittlerweile aber lautet seine gewagte These: Die Provinz macht gemein.
Denn hinter den ach so …
Mehr
Klappentext:
„Die Städte wachsen, aber immer mehr Menschen zieht es auch raus in die Provinz. Auch Björn Vedder ist zurück in eine ländliche Gemeinde gezogen. Mittlerweile aber lautet seine gewagte These: Die Provinz macht gemein.
Denn hinter den ach so beschaulichen Fassaden verbirgt sich oft eine andere Realität: eine krude Mischung aus Vermögens- und Familienwerten, Statuskonsum, Anpassungsdruck und sozialer Kontrolle. Eine kleine Verhaltensabweichung genügt, und man wird von der Mehrheit gejagt, gehänselt, geächtet, beschämt. Gemeinschaft birgt Gemeinheit. Warum nur wollen dann alle »raus«?
Anhand eigener Erfahrungen und mit viel schwarzem Humor demontiert Björn Vedder den Mythos vom besseren Leben in ländlichen Gegenden und entlarvt eine grundlegende Geisteshaltung, die für ihn nicht mehr nur in der Provinz zu finden ist, sondern als provinzieller Geist unsere Gesellschaft ergreift.“
Vorab, warum ich dieses Buch so beurteile wie ich es beurteile: ich bin in einer Kleinstadt umzingelt von Landwirtschaft aufgewachsen und wohne nun ebenfalls auf dem Land. Zwar 700km von meiner Heimat entfernt aber Land ist Land und das Landleben ist, ja, speziell. Auch wir haben sehr viele positive aber auch negative Erfahrungen damit gemacht. Wie also damit umgehen? Man muss eben damit umgehen und ja, tolerant sein, die Dinge auch mal Dinge sein lassen und sich eben nicht über Alles und Jeden aufregen. Manchmal ist mitmachen ganz hilfreich, manchmal auch den Mund aufmachen aber manchmal ist es einfach auch gut nur stiller Beobachter zu sein. Und, und das muss klar gesagt werden: das Dirfleben mit seiner Landwirtschaft ist keinesfalls zu verachten! Wer das aber hier auf wirklich heftige Weise tut ist unser Autor. Er speit hier seine ganze Frustration auf das Landleben heraus wo er einst aufgewachsen ist und später sogar wieder hingezogen ist. Er schreibt davon wie verlogen alle sind, wie grausam und und und. Hilfe, und zwar sehr viele davon, scheint er sich in hohem Maße bei verschiedenen Autoren und Schriftstellern zu holen. Er untermauert seine Erfahrungen in diesem Buch mit reichlich, fast schon überladend, verschiedenen Zitaten die wohl seine Sicht stärken sollen. Jeder Psychologe wird hier wohl ein gewisses Muster erkennen: die eigene Meinung stärken durch andere Meinungen. Wobei das halt nur Sinn macht wenn man sich selbst nicht stark genug dafür fühlt und das scheint wohl bei dem Autor der Fall zu sein. Er zieht hier wahrlich so arg vom Leder, dass man sich fragt, warum er überhaupt so lange auf dem Dorf gelebt hat! Warum denn nicht wieder die Flucht ergreifen wenn es einfach nicht passt? Man muss sich doch nicht selbst strafen! Seine Argumentationen und seine Thesen wirken eher wie pure Verteidigung gegen das Böse aber weniger authentisch bzw. nachvollziehbar. Einiges passte, ja, aber ich muss es klar aussprechen: das meiste war hier wirklich Geschwurbel. Das Buch war weder sachlich verfasst noch zeigte sich irgendein Humor. Nicht mal schwarzer Humor war zu erkennen für meine Begriffe und gerade da bin ich keineswegs immun gegen, ganz im Gegenteil. Fazit: Dieses Buch ist eine persönliche Abrechnung mit dem Dorfleben, die man definitiv nicht lesen muss. 1,5 Sterne hierfür.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
ESSAY GEGEN DIE PROVINZ
Das Landleben, so Björn Vedder in diesem kleinen Büchlein, ist schrecklich. Er muss es wissen, denn er lebt selbst dort. Er beschreibt in seinem Manifest (bzw. Essay, denn das Werk ist doch recht kurz) das Leben auf dem Land als geprägt von …
Mehr
ESSAY GEGEN DIE PROVINZ
Das Landleben, so Björn Vedder in diesem kleinen Büchlein, ist schrecklich. Er muss es wissen, denn er lebt selbst dort. Er beschreibt in seinem Manifest (bzw. Essay, denn das Werk ist doch recht kurz) das Leben auf dem Land als geprägt von sozialem Druck, einer konservativem Norm zu entsprechen, sich anzupassen und einzufügen. Er beschreibt das Landleben als Leben der Provinz, die sich abschottet von liberalen und demokratischen Grundsätzen und auf vormoderne Sitten zurückzieht. Dies gilt insbesondere für rechte und konservative Landbewohner:innen, aber auch für jene vermeintlich Aufgeklärten, die aus den Städten aufs Land - in Vedders Fall: den Ammersee - ziehen. Vedder zitiert viele Philosoph:innen von Nietzsche über Eva Illouz bis Hartmut Rosa und schreibt teils bitterböse, teils reflektiert, teils sehr geprägt von eigenen Erfahrungen. Regt zum Nachdenken an, denn auch wenn ein paar Inkonsistenzen auffallen (so kritisiert er z.B. den Egoismus des Liberalismus, um dann selbst liberale Vereinzelung einzufordern), ist er sicher in der soziologischen und geographischen Theorie über die Nachteile des „räumlich weiten, aber sozial nahen“ Lebens auf dem Lande. 22 Euro für 140 Seiten sind allerdings recht happig.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Das Cover zeigt direkt den Kontrast zwischen dem Leben in der Stadt und das Leben auf dem Land. Der eine Gummistiefel ist verdreckt und der andere glänzt und ist sauber. Es trifft es auf den Punkt, dass der Konflikt und die Ansichtspunkte zwischen dem Dorfleben und dem Stadleben nicht …
Mehr
Das Cover zeigt direkt den Kontrast zwischen dem Leben in der Stadt und das Leben auf dem Land. Der eine Gummistiefel ist verdreckt und der andere glänzt und ist sauber. Es trifft es auf den Punkt, dass der Konflikt und die Ansichtspunkte zwischen dem Dorfleben und dem Stadleben nicht unterschiedlicher sein können.
Obwohl das Thema super interessant sein kann und man viele Aspekte aufzeigen kann, muss ich leider sagen, dass dies in diesem Buch nur schwach umgesetzt wird. Es gibt viele gute Ansätze aber der rote Faden fehlt. Die Kapitel sind wahllos aneinander gereiht und man hat als Leser das Gefühl, dass man von einem Denkansatz zum Anderen herumspringt. Die provokante Sprache war das einzige Element, was einen immer wieder wach gemacht hat aber dieser Effekt hat leider nicht über mehrere Seiten hinweg Stand gehalten.
Trotz interessanter Leseprobe und vor allem Klappentext, bin ich leider enttäuscht.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Plädoyer für die Freiheit
Der Philosoph Björn Vedder setzt sich in seinem kleinen Büchlein "Das Befinden auf dem Lande" mit dem derzeitigen Trend "Zurück aufs Land" kritisch auseinander. Wenngleich er provokative Thesen formuliert, so versucht er den …
Mehr
Plädoyer für die Freiheit
Der Philosoph Björn Vedder setzt sich in seinem kleinen Büchlein "Das Befinden auf dem Lande" mit dem derzeitigen Trend "Zurück aufs Land" kritisch auseinander. Wenngleich er provokative Thesen formuliert, so versucht er den Versprechungen für die neue Lust am Landleben, denen er selbst erlegen ist, auf den Grund zu gehen.
Der Autor schildert seine Erlebnisse als Kind und Jugendlicher in Westfalen sowie seine Erfahrungen als erwachsener Familienvater am Ammersee, dazwischen ein Leben in der Stadt.
Dabei geht es um Gemeinschaft, soziale Kontrolle, Beschämung und Ausgrenzung Andersdenkender, Werte und Doppelmoral.
Seine Erkenntnisse sind gewürzt mit allerlei Zitaten aus Psychologie, Philosophie, Literatur, Soziologie und Politik sowie einer Prise Humor.
Das Werk ist weder eine Huldigung an das Landleben noch eine Huldigung an die Stadt. Es ist vielmehr eine soziologisch-philosophische Studie zum Leben und Denken in der Provinz und über provinzielles Denken als Geisteshaltung.
Kurzum, es ist ein Plädoyer für die Freiheit, gemessen an der Freiheit des Anderen.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Landleben am Ammersee
Das Cover mit den Gummistiefeln ist sehr hübsch doch auch sehr klischeehaft. Der Schreibstil ist etwas eigen und mit ausländischen Wörtern gespickt - was nicht sein muss und das Lesen unnötig erschwert. Viele Klischees werden aufgegriffen und in einem …
Mehr
Landleben am Ammersee
Das Cover mit den Gummistiefeln ist sehr hübsch doch auch sehr klischeehaft. Der Schreibstil ist etwas eigen und mit ausländischen Wörtern gespickt - was nicht sein muss und das Lesen unnötig erschwert. Viele Klischees werden aufgegriffen und in einem Zitatgewimmel untergebracht. In vielen Punkten ist es mir auch zu Ammersee spezifisch - Geld aus der Stadt zieht auf s Land. Dass die Einheimischen nicht unbedingt von den Zugezogenen begeistert sind hängt auch viel von den Zugezogen ab. Es ist etwas Sozialstudie, viel Erfahrungsbericht und nur wenig wirklich Informationsreich. Ich konnte den Sinn des Buches nicht ergründen und auch als Sachbuch hilft es einem nicht weiter wenn man in der Überlegung eines Umzuges steht. Einzig dass das Landleben als Landlust verzerrt dargestellt wird (in den Medien etc.) kommt klar zum Ausdruck. Für wen das Buch lesenswert ist kann ich leider nicht sagen.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für
