Produktdetails
  • Verlag: Hoffmann und Campe
  • Seitenzahl: 550
  • Abmessung: 215mm x 146mm x 47mm
  • Gewicht: 711g
  • ISBN-13: 9783455053340
  • Artikelnr.: 24010173
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Rezensionen
»Mosebach kann … mit artistischem Können erzählen. Dabei bedient er sich einer Virtuosität, die mit Witzen, Pointen, versteckten Falltüren, Über- wie Untertreibungen einem in Stimmung geratenen Orchester gleicht. Es wird nicht gefiedelt, sondern richtig schön auf die Saiten gestrichen.« (Fränkischen Sonntag)
»Ich spüre hier … eine geradezu klassisch ausgewogene Stille und Einfachheit.« (Deutschen Allgemeinen Sonntagsblatt)

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.06.2007

Frankfurter Nebelfürst
Der Büchnerpreisträger Martin Mosebach in seinen Werken

Sein Weg weckt Assoziationen an die Romanhelden vergangener, ihm selbst freilich bestens vertrauter Epochen: Wenn es stimmt, dass Martin Mosebach, geboren am 31. Juli 1951 in Frankfurt am Main, die Rechtswissenschaften "schlampig, schlecht und improvisiert" (Mosebach) betrieben hat, dann muss er ein Verwandter der quer zur Gesellschaft stehenden und schon deswegen tiefer blickenden Taugenichtse sein. Von ihnen mag er (auch) gelernt haben, dass der Held am interessantesten ist, der den Ansprüchen der Leistungsgesellschaft nicht genügt, und sich der edlen Resignation mehr abgewinnen lässt als dem plumpen Aufbegehren. Das vollendet gewandte Auftreten, die glänzend geschliffene Sprache des Autors, der Mosebach nach dem Zweiten Staatsexamen (1979) wurde, dementieren eine solche Zuordnung nur äußerlich: Denn nicht nur, dass schon sein Vater, der Arzt war, "vollkommen in der Poesie" lebte - die Helden seiner eigenen Romane wecken klassisch-romantische Erinnerungen aufs Stärkste.

Golo Mann wurde auf das Talent aufmerksam, das seine Erzählungen bis dahin mehr zum Zeitvertreib geschrieben hatte. Der Roman "Das Bett" (1983) lässt einen nach Frankfurt heimkehrenden deutsch-jüdischen Emigrantensohn sich in das Bett seines alten Kindermädchens verkriechen - Metapher einer Heimat, die auch der Autor selbst in der literarischen Szene nie richtig gefunden haben will. In diesem, aber nur in diesem Sinne ist Mosebach ein altmodischer Autor, dessen Sprachbewusstsein Kritiker zuweilen dem Missverständnis aufsitzen ließ, sie hätten es mit einem Sprach- und also Selbstverliebten zu tun - ein Vorwurf, der schon Thomas Mann gemacht wurde, mit dem (und mit Musil) Mosebach seit seinem Debüt verglichen wird. "Ruppertshain" (1985) lässt zwei Welten aufeinander prallen: das Immobiliengeschäft und den lebensuntüchtigen weiblichen Charme aus einer versunkenen Welt.

Das Versstück "Rotkäppchen" wurde 1992 in Frankfurt uraufgeführt; der Roman "Westend" (1992) war das Dokument einer ambivalenten Frankfurt-Liebe, in sechs Jahren zu einem Achthundert-Seiten-Ungetüm aufgeschichtet. Weitere Prosa ("Stillleben mit wildem Tier", 1995; "Das Grab der Pulcinellen" 1996; "Die schöne Gewohnheit zu leben. Eine italienische Reise"; 1997), dazu Lyrik ("Das Kissenbuch" und "Album Raffaello", 1995) zeigten intime Kennerschaft verschiedenster Zeiten, Formen und Räume; "Die Türkin" (1999) führte die Orientsehnsucht als schwer heilbare Intellektuellenkrankheit humoristisch vor.

Vollends wies das nächste Frankfurt-Epos seine elegante Meisterschaft aus: "Eine lange Nacht" (2000), die Geschichte eines durchgefallenen, aber märchenhaft aufsteigenden Examenskandidaten, nötigte die Kritiker zu höchsten Vergleichen und Etiketten. "Der Nebelfürst" (2001), die zur vorvergangenen Jahrhundertwende spielende, halbphantastische Hochstaplergeschichte, festigte Mosebachs Rang als Ausnahmeerzähler. "Das Beben" (2005) pries Michael Maar in dieser Zeitung als das Werk eines endgültig konkurrenzlos gewordenen Romanschriftstellers. Der Autor von Filmdrehbüchern, Theaterstücken, Hörspielen, Opernlibretti und Reportagen verfasste auch zahlreiche literatur-, kunst- und religionsgeschichtlich gesättigte Essays, viele davon für diese Zeitung.

EDO REENTS

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"Martin Mosebachs erster Roman 'Das Bett' hat über die Jahre hinweg nichts von seinem Glanz verloren. Man kann sich süchtig daran lesen." Madame

"Mit ausgeprägtem psychologischen Gespür und einer schweifenden, oft aphoristisch zugespitzten Prosa gelingt es Mosebach, das Personal seines Romas zu gruppieren..." Kreiszeitung Syker Zeitung "Abgründiges Werk. Ein echtes Kabinettstück." Hörzu

"Mosebach kann ... mit artistischem Können erzählen. Dabei bedient er sich einer Virtuosität, die mit Witzen, Pointen, versteckten Falltüren, Über- wie Untertreibungen einem in Stimmung geratenen Orchester gleicht. Es wird nicht gefiedelt, sondern richtig schön auf die Saiten gestrichen." Manuel Karasek im 'Fränkischen Sonntag'

"Ich spüre hier ... eine geradezu klassisch ausgewogene Stille und Einfachheit." Geno Hartlaub im 'Deutschen Allgemeinen Sonntagsblatt'