Maschinen mit Bewusstsein? Was lange Zeit ein Thema der Science-Fiction geblieben ist, scheint dank ChatGPT & Co. nun Realität zu werden. Ob künstliche Intelligenzen tatsächlich als Subjekte gelten können, ist jedoch auch in der Philosophie schon vor längerem diskutiert worden. Bereits 1957 hat Gotthard Günther sich dieser Frage in seinem Buch über Das Bewußtsein der Maschinen gewidmet. Wie ist Günthers kybernetischer Ansatz heute, vor dem Hintergrund der rasanten Entwicklungen in der KI-Forschung, zu bewerten?Werner Vogd und Jonathan Harth nähern sich dem Werk des deutschen Technikphilosophen in vier Schritten: Sie stellen zunächst dessen Kernkonzepte vor und untersuchen dann die Bedingungen für die Bewusstseinsfähigkeit kybernetischer Maschinen. Die gewonnenen Einsichten werden durch eine phänomenologische Betrachtung menschlicher Subjektivität und neurowissenschaftliche Erkenntnisse erweitert. So lässt sich schließlich zeigen, wie künstliche Intelligenzen Aufschluss darüber geben können, was es heißt, ein Mensch zu sein.