Bilder des menschlichen Körpers als Substitute von Verstorbenenermöglichen diesen durch ihre sich immer weiter entwickelndeMedialität ein Nachleben auf der Grenze und imDazwischen, das im schroffen Gegensatz zur Bildmagie desTotenkultes steht. Aus literaturwissenschaftlicher und kulturwissenschaftlicherSicht untersucht der Autor, wie das Personalbilddie Berührung zwischen dem Heiligen und dem Profanenermöglicht in einer Kultur, in der das Heilige "absinkt".Dadurch wird ein neuer Blick möglich auf die Transgressiondes Bildes, das in unterschiedlichen Körpern, insbesondereim medialen Ersatzkörper des Porträts erscheinen kann.Durch die Inversionserfahrung in der Bildnisbegegnung lösensich in der säkularen Kultur Personalbilder aus dem traditionellenTotenkult und führen in neuen Kontexten durch dieinhärente Bildaktivität zum ereignishaften Widerfahrnis derWiedererscheinungeines Toten, von der insbesondere in derLiteratur des 19. Jahrhunderts erzählt wird.