Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Pädagogik - Kunstpädagogik, Note: 1,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Institut für Kunstpädagogik), Veranstaltung: Entwicklung ästhetischen Verhaltens von Kindern und Jugendlichen, Sprache: Deutsch, Abstract: Jeder Mensch kann zeichnen. Zumindest tut es jeder als Kind; und das von sich aus. Denn das frühe Zeichnen gehört zur "wahrnehmende[n], empfindende[n] und handelnde[n] Auseinandersetzung mit der Umwelt" (Peez 2015). Dabei geht es zu-nächst nicht hauptsächlich um die Verarbeitung rein visueller Reize, geschweige denn um deren Abbildung, sondern um das Sammeln ästhetischer Erfahrungen. Unter ästhetischer Wahrnehmung wird nach griechischer Ableitung das sinnliche Wahrnehmen, d.h. das Erleben mit allen Sinnen, verstanden. "Wahrnehmen ist ein breit angelegter, innerer Verarbeitungsprozeß, an dem die Sinnesorgane, der Körper, Gefühle, Denken und Erinnerung beteiligt sind" (Schäfer 1999). Somit ist diese Art der Auseinandersetzung mit der Umwelt Grundlage für ein frühstes Lernen durch Erfahrung, die "bildnerisch, beispielsweise durch Schmieren, Sudeln, Kritzeln, Zeichnen oder Malen sowie durch weitere bildnerische Verfahren wie Konstruieren, Bauen oder Formen mit Lehm und Erde" (Peez 2015) vollzogen wird. Später entwickelt sich die bildnerische Tätigkeit zu einem ersten Kommunikationsmittel vor dem Schriftspracherwerb, welcher auf den durch das Zeichnen entwickelte Fähigkeiten aufbaut. Im Laufe der Entwicklung verschiebt sich die verarbeitende und 'denkende' Funktion des bildnerischen Arbeitens hin zu einer rein abbildenden Verwendung. Die meisten Menschen verlieren dadurch in der Jugendphase das Interesse an den bildnerischen Tätigkeiten und behaupten weiterhin sie könnten gar nicht gut malen und zeichnen, da das Ergebnis nicht ihrer naturalistischen inneren Vorstellung entspricht. Dieses Phänomen und wie es durch den Kunstunterricht vermieden werden kann, soll Thema dieser Arbeit sein. Im ersten Teil wird eine Übersicht über die Entwicklungsphasen der Kinderzeichnung gegeben, da dieses Wissen die Grundlage für die Auseinandersetzung im zweiten Teil ist. In diesem wird sich mit dem bildnerischen Arbeiten nach Vorbildern und Vorlagen und der Arbeitsweise des Nachahmens auseinandergesetzt. Dabei wird auf den Einfluss in früheren Stadien der Entwicklung der Kinderzeichnung und auf mit dieser Arbeitsweise zusammenhängenden Weiterentwicklung von Kognition und Kompetenzen eingegangen. Abschließend werden Überlegungen angestellt, wie diese Eigenschaften positiv auf den Erhalt des bildnerischen Interesses bei Kindern und Jugendlichen wirken kann.
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