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Berufsbildung, verstanden als Persönlichkeitsentwicklung im und durch den Beruf in Verbindung mit der Qualifizierung für berufsförmig organisierte Tätigkeitsfelder, erfordert eine Didaktik, die berufliche Interessen und Erfahrungen der Auszubildenden bzw. der Schülerinnen und Schüler aufnimmt. Das "Bildungsgangkonzept" orientiert sich am Konstrukt eines "Ganges", auf dem junge Erwachsene über aufgeklärte und reflektierte Berufsarbeit während ihrer Ausbildung zu "Bildung" gelangen. Dementsprechend werden schulorganisatorische und didaktische Planungen und Entscheidungen am Entwicklungsprozess…mehr

Produktbeschreibung
Berufsbildung, verstanden als Persönlichkeitsentwicklung im und durch den Beruf in Verbindung mit der Qualifizierung für berufsförmig organisierte Tätigkeitsfelder, erfordert eine Didaktik, die berufliche Interessen und Erfahrungen der Auszubildenden bzw. der Schülerinnen und Schüler aufnimmt. Das "Bildungsgangkonzept" orientiert sich am Konstrukt eines "Ganges", auf dem junge Erwachsene über aufgeklärte und reflektierte Berufsarbeit während ihrer Ausbildung zu "Bildung" gelangen. Dementsprechend werden schulorganisatorische und didaktische Planungen und Entscheidungen am Entwicklungsprozess der Lernenden ausgerichtet.Das Bildungsgangkonzept wurde insbesondere in dem groß angelegten Schulversuch Kollegschule Nordrhein-Westfalen der Strukturierung von Unterricht sowohl auf der Mesoebene (Organisation von Lerngruppen; Entwicklung von Schulcurricula; Einsatz der Lehrenden) als auch auf der Mikroebene (Gestaltung von Lehr-/ Lernarrangements) zugrunde gelegt und ausdifferenziert. Es gilt heute, nach der Zusammenführung der Kollegschulen mit den Regelschulen im System Berufskolleg, als Orientierungskonzept für die übrigen Schulformen des Systems der berufsbildenden Schulen und es beeinflusst deutlich wahrnehmbar auch die Organisationsentwicklung an Schulen in anderen Bundesländern.
Vor dem Hintergrund bildungspolitischer Rahmenbedingungen zur Schulentwicklung systematisiert und theoretisiert der Autor auf den Ebenen der Unterrichtsgestaltung und der Schulorganisation seine im Schuldienst des Landes Nordrhein-Westfalen gewonnenen administrativen und schulpraktischen Erfahrungen und entwickelt ein konzeptionelles Handlungsinstrumentarium als Beitrag für bildungsgangorientierte schulische Entwicklungsprozesse. Konkret werden didaktisch-methodische Prozesse des Lehrens und Lernens im "Medium des Berufs" und die miteinander verknüpften curricularen und organisatorischen Rahmenbedingungen untersucht und im Hinblick auf ihren Beitrag zur Einlösung des Bildungsauftrags der Berufsschule als einer wichtigen Schulform im Berufskolleg hinterfragt. Didaktisch-methodische und unterrichtspraktische Konsequenzen für bildungsgangorientierte Lernprozesse (z. B. Lernen in vernetzten Lernzusammenhängen, didaktische Jahresplanungen als Kern von Bildungsgangplanungen), Konzepte für bildungsgangorientiertes Lernen (z. B. Lernaufgabenkonzept, bürowirtschaftlicher Ansatz), Gestaltung von Arbeits- und Lernorganisation (z. B. Stundenplanung, Teamorientierung) und schulische Organisationsstrukturen (z. B. Kommunikations- und Kooperationsstrukturen) sowie die Rolle des Bildungsgangkonzeptes im Schulentwicklungsprozess sind Handlungsbereiche, die in diesem Zusammenhang analysiert und diskutiert werden.