Die Kommentare und Glossen von Alois Schöpf, die seit 30 Jahren jeden Samstag in der TT erscheinen, gehören für mich zu einem fixen Bestandteil am Wochenende. Ähnlich ist das auch bei den meisten meiner Bekannten, denn häufig heißt es bei unseren Diskussionen, "hast du gelesen, was der Schöpf in der TT geschrieben hat ..." Seine Beiträge - vor allem, wenn er sich politische Themen vorknöpft - führen dabei häufig zu kontroversiellen Debatten. Heftige Ablehnung oder totale Zustimmung sind dabei die üblichen Reaktionen. Mit seinen Kolumnen, nicht nur in der TT, hat Schöpf eine große Leserschaft erreicht. Er ist in Tirol schon so etwas wie eine Institution geworden. Er nennt seine Glosse "Apropos", wobei mir dieser Titel aufgrund der Inhalte und vor allem seines ganz eigenen Stils eher wie ein Understatement vorkommt. So beiläufig wie das Wort "Apropos" klingt, sind seine Artikel nie und nimmer. Alois Schöpf ist ein felsenfest überzeugter Vertreter eines humanistischen, aufklärerischen Weltbildes. Da fährt die Eisenbahn drüber. Er war Schüler des legendären Jesuitenkollegs Stella Matutina in Feldkirch. Manchmal, wenn ich die leidenschaftlichen Kommentare von Alois Schöpf lese, kommt mir der Leitspruch der Jesuiten in fernen Zeiten in den Sinn, die mit "Feuer und Schwert" die Welt neu ordnen wollten. Das Schwert von Schöpf ist das Wort, das feurige Wort, denn für seine Überzeugungen brennt er. Aufklärung, wissenschaftliche Erkenntnisse, technischer Fortschritt, das sind die Grundpfeiler, an denen er sich orientiert. Schöpf hat in seinen Texten einen ganz eigenen Schreibstil entwickelt. Von der feinen Klinge hält er wenig. Er arbeitet direkt, pointiert, schont nichts und niemanden und, um in der Fußballersprache zu bleiben: er ist stets ein heißer Kandidat für gelbe bzw. häufig auch für rote Karten. Schöpf scheut nie die harte Auseinandersetzung mit offenem Visier; damit fordert, lockt er sein Gegenüber geistig heraus. In seinen Kolumnen, und das ist auch in der hier abgedruckten Sammlung nicht anders, beschäftigt er sich vorwiegend mit Politik und der Gesellschaft. Dabei rempelt er gerne seine "Lieblingsgegner" an, zu denen linke Vertreter der 68-er Generation oder die hochsubventionierte Kunst- und Kulturschickeria, der ORF oder die korrupte Literaturszene gehören. Mit seinem Buch "Wenn Dichter nehmen" prangerte er das "unmoralische" Treiben mit den Vorlässen der Autoren an, was in der betreffenden Szene heftige Reaktionen auslöste.
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