„Das Bootshaus an den Klippen“ ist das Debüt von Kate Glanville. Das Buch wird entweder gut gefunden oder nicht. Die wenigen Meinungen im Internet gehen auseinander. Auch bei mir selbst gehen die Meinungen auseinander. Ich versuche euch nun zu erklären, warum.
Es fängt schon mit den Figuren an.
Phoebe gefällt mir einfach nicht. Man sollte mit einer Hauptfigur Sympathie empfinden können. Vor…mehr„Das Bootshaus an den Klippen“ ist das Debüt von Kate Glanville. Das Buch wird entweder gut gefunden oder nicht. Die wenigen Meinungen im Internet gehen auseinander. Auch bei mir selbst gehen die Meinungen auseinander. Ich versuche euch nun zu erklären, warum.
Es fängt schon mit den Figuren an. Phoebe gefällt mir einfach nicht. Man sollte mit einer Hauptfigur Sympathie empfinden können. Vor einer Frau, die mit einem verheirateten Mann schläft, habe ich jedoch weder Respekt, noch kann ich auch nur etwas Sympathie empfinden. Zumal sie im Verlauf des Buches nicht mal den Mut hat ihre Affäre vor fremden Menschen einzugestehen. Gerade der Anfang wirkt so arg konstruiert zumindest der Teil, wie sie in seinen Armen gelandet ist. Simple Trennung von einem Arbeitskollegen, den man täglich sieht, Tod des Partners hätte ich genauso gut gefunden, sowie Sympathiepunkte gebracht.
Ihre Flucht zum Bootshaus ihrer Oma fand ich gut gewählt und auch vor Ort habe ich mich gleich wohl gefühlt. Es war nachvollziehbar warum sie geblieben ist. Die eine oder andere Liebesgeschichte mit Hindernissen und dann noch das Geheimnis, welches ihre Großmutter und eine andere Dorfbewohnerin bis zum Schluss gehütet haben. Gefällt mir wunderbar. Es werden viele Klischees eingebaut, und die Autorin bedient sich ganz klar typischen Ideen, wie zum Beispiel warum man einen Menschen verpasst hat oder ähnliches. Das ist nicht nachteilig und ganz ehrlich, solcher Aspekte / Ideen bedient sich jeder Auto, man muss sie eben nur gut umsetzen. Ihr gelingt es ganz gut, zumindest fand ich es so gut, dass man sich als absoluter Schreiblaie etwas orientieren könnte, wenn man es selbst probieren möchte.
Was mich aber störte, war dann der Schluss. Er wirkte dann wieder total übertrieben, künstlich und hätte definitiv besser gelöst werden. Warum ihre Schwester gekommen ist, in Ordnung. Warum sie mit ihrer Schwester nicht wirklich redet, bevor Dinge ans Licht kommen, noch okay. Allerdings finde ich, dass es zu konstruiert wirkt. Vorher wollte niemand das Bootshaus auch nur sehen oder verkaufen, weil es die Granny so wollte. Und jetzt nach vielen Jahren fährt eine hin, was noch okay ist, und die andere will es plötzlich verkaufen. Auch mit Kindern braucht man Geld ;). Auch die Familienzugehörigkeiten sind interessant, aber doch sehr künstlich. So nach dem Motto, es muss ja einfach eine Verbindung bestehen. Es ist passend, logisch, aber irgendwie künstlich.
Genauso fand ich zum ersten Mal in meinem Leben bei einer Gegenwart und Vergangenheit, dass die Vergangenheit nicht die beste Umsetzung im Buch war. Annas Liebesgeschichte ist interessant, aber mehr eben auch nicht. Zum Beispiel habe ich bis zum Schluss nicht verstanden, warum sich Anna nicht einfach von Anfang an ihrem Mann anvertraut hat, der ja eindeutig Erfahrungen mit Geheimnissen hat. Dann wäre sicherlich vieles anders gelaufen. Und bei einem so gütigen Menschen ist es eben nicht nachvollziehbar.
FAZIT: Das Buch ist nicht schlecht und ein inspirierender Erstling, aber leider mit der einen oder anderen Schwäche.