Diplomarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Sport - Sportökonomie, Sportmanagement, Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum (Unbekannt), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Gang der Untersuchung:
Das Bosman-Urteil datiert vom 15. Dezember 1995 und ist als vorläufiger Endpunkt einer langen Entwicklung anzusehen. Diese Entwicklung begann mit der Entstehung des Berufsfußballs und der damit in Zusammenhang stehenden Entstehung von Ablösesummen (auch: Transferentschädigungen) und Ausländerklauseln, an denen das Bosman-Urteil in erster Linie festzumachen ist. Die Diplomarbeit geht auf diese historische Entwicklung nicht, wie häufig zu sehen, nur am Rande ein, sondern behandelt die Zusammenhänge ausführlich und detailliert. Dazu gehört u.a. auch die Darstellung zweier vergleichbarer Urteile aus den Jahren 1974 (Rechtssache Walrave/Koch) und 1976 (Rechtssache Donà/Mantero) sowie eine Aufzeichnung der Entwicklung der Fußballspieler gemäß ihrem Status bis hin zur heutigen Unterteilung Amateur - Vertragsamateur - Lizenzspieler. Von übergeordnetem Interesse bezogen auf die weitere Entwicklung nach den Urteilen von 1974 und 1976 sind die aufkommenden Gespräche und Verhandlungen zwischen der EU und den Fußballverbänden der UEFA. Einerseits kann hier die Entwicklung der Ausländerklauseln zwischen 1976 und 1995 verfolgt werden. Andererseits wird verdeutlicht, daß sich gerade der Deutsche Fußball-Bund (DFB) immer wieder erfolgreich gegen eine Abschaffung der Ausländerbeschränkungen im deutschen Berufsfußball und damit gegen die Öffnung der Grenzen für ausländische Spieler gewehrt hat. Als Begründung für dieses Verhalten hat der DFB angegeben, daß sein bestehendes Transfersystem vor dem Bosman-Urteil den EU-Richtlinien bezogen auf die freie Wahl des Arbeitsplatzes voll und ganz gerecht wird. Das dem nicht so war, wird in der Arbeit durch eine genaue Beschreibung des DFB-Transfersystems vor dem Urteil bewiesen. Eine genaue Beschreibung des Bosman-Urteils mit besonderer Berücksichtigung der Urteilsgründe und der Urteilskritik in Anlehnung an das Transfersystem des DFB ist nachfolgend von gewichtigem Interesse. Anschließend werden Reaktionen und Maßnahmen des DFB und der internationalen Fußballverbände auf das Bosman-Urteil wiedergegeben. Hier wird deutlich, daß der DFB selbst nach dem Urteilsspruch sich nicht etwa den Gegebenheiten anpasste und ein zukunftsorientiertes Konzept erarbeitete, sondern mit dem sog. Solidarpakt und der Schaffung des Paragraphen 11 Möglichkeiten fand, um die Auswirkungen der Rechtssache Bosman umgehen zu können. Diese Gegebenheiten werden mit praxisnahen Beispielen, gerade zum Paragraph 11, belegt, um die verschiedenen Meinungen zu dieser Thematik aufzeigen zu können.
Der zukunftsorientierte Abschnitt der Arbeit beginnt mit der Darlegung der Auswirkungen des Bosman-Urteils auf die Lizenzspieler und -vereine. Hier werden vor allem die wirtschaftlichen Auswirkungen bezogen auf die Gehälter, die Verhandlungspositionenund die Verträge der Lizenzspielerspieler beschrieben. Bezüglich der deutschen Lizenzvereine gilt das Interesse der Arbeit einer Unterscheidung der Auswirkungen des Urteils auf wirtschaftlich starke und wirtschaftlich schwächere Vereine. Mit einbezogen sind an dieser Stelle die Bereiche Sponsoring, Marketing, Merchandising und die Verteilung der Fernseh-Gelder. Nach der Darstellung der Auswirkungen vermittelt der Autor Lösungsansätze für die wirtschaftliche (Ausbildungsentschädigungssystem nach französischen Vorbild, Gründung von Kapital- und Aktiengesellschaften, der Lizenzspieler als selbständiger Unternehmer) und die sportliche (Verständigung zwischen Spielern und Trainer, Fußballinternate zur Nachwuchsförderung, Talentsichtung und Vereinswechsel von Nachwuchsspielern) Neustrukturierung des deutschen Fußballs.
Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
INHALTSVERZEICHNIS7
1.EINLEIT...
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Das Bosman-Urteil datiert vom 15. Dezember 1995 und ist als vorläufiger Endpunkt einer langen Entwicklung anzusehen. Diese Entwicklung begann mit der Entstehung des Berufsfußballs und der damit in Zusammenhang stehenden Entstehung von Ablösesummen (auch: Transferentschädigungen) und Ausländerklauseln, an denen das Bosman-Urteil in erster Linie festzumachen ist. Die Diplomarbeit geht auf diese historische Entwicklung nicht, wie häufig zu sehen, nur am Rande ein, sondern behandelt die Zusammenhänge ausführlich und detailliert. Dazu gehört u.a. auch die Darstellung zweier vergleichbarer Urteile aus den Jahren 1974 (Rechtssache Walrave/Koch) und 1976 (Rechtssache Donà/Mantero) sowie eine Aufzeichnung der Entwicklung der Fußballspieler gemäß ihrem Status bis hin zur heutigen Unterteilung Amateur - Vertragsamateur - Lizenzspieler. Von übergeordnetem Interesse bezogen auf die weitere Entwicklung nach den Urteilen von 1974 und 1976 sind die aufkommenden Gespräche und Verhandlungen zwischen der EU und den Fußballverbänden der UEFA. Einerseits kann hier die Entwicklung der Ausländerklauseln zwischen 1976 und 1995 verfolgt werden. Andererseits wird verdeutlicht, daß sich gerade der Deutsche Fußball-Bund (DFB) immer wieder erfolgreich gegen eine Abschaffung der Ausländerbeschränkungen im deutschen Berufsfußball und damit gegen die Öffnung der Grenzen für ausländische Spieler gewehrt hat. Als Begründung für dieses Verhalten hat der DFB angegeben, daß sein bestehendes Transfersystem vor dem Bosman-Urteil den EU-Richtlinien bezogen auf die freie Wahl des Arbeitsplatzes voll und ganz gerecht wird. Das dem nicht so war, wird in der Arbeit durch eine genaue Beschreibung des DFB-Transfersystems vor dem Urteil bewiesen. Eine genaue Beschreibung des Bosman-Urteils mit besonderer Berücksichtigung der Urteilsgründe und der Urteilskritik in Anlehnung an das Transfersystem des DFB ist nachfolgend von gewichtigem Interesse. Anschließend werden Reaktionen und Maßnahmen des DFB und der internationalen Fußballverbände auf das Bosman-Urteil wiedergegeben. Hier wird deutlich, daß der DFB selbst nach dem Urteilsspruch sich nicht etwa den Gegebenheiten anpasste und ein zukunftsorientiertes Konzept erarbeitete, sondern mit dem sog. Solidarpakt und der Schaffung des Paragraphen 11 Möglichkeiten fand, um die Auswirkungen der Rechtssache Bosman umgehen zu können. Diese Gegebenheiten werden mit praxisnahen Beispielen, gerade zum Paragraph 11, belegt, um die verschiedenen Meinungen zu dieser Thematik aufzeigen zu können.
Der zukunftsorientierte Abschnitt der Arbeit beginnt mit der Darlegung der Auswirkungen des Bosman-Urteils auf die Lizenzspieler und -vereine. Hier werden vor allem die wirtschaftlichen Auswirkungen bezogen auf die Gehälter, die Verhandlungspositionenund die Verträge der Lizenzspielerspieler beschrieben. Bezüglich der deutschen Lizenzvereine gilt das Interesse der Arbeit einer Unterscheidung der Auswirkungen des Urteils auf wirtschaftlich starke und wirtschaftlich schwächere Vereine. Mit einbezogen sind an dieser Stelle die Bereiche Sponsoring, Marketing, Merchandising und die Verteilung der Fernseh-Gelder. Nach der Darstellung der Auswirkungen vermittelt der Autor Lösungsansätze für die wirtschaftliche (Ausbildungsentschädigungssystem nach französischen Vorbild, Gründung von Kapital- und Aktiengesellschaften, der Lizenzspieler als selbständiger Unternehmer) und die sportliche (Verständigung zwischen Spielern und Trainer, Fußballinternate zur Nachwuchsförderung, Talentsichtung und Vereinswechsel von Nachwuchsspielern) Neustrukturierung des deutschen Fußballs.
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