Richard Schaffer-Hartmann, Direktor der Museen in Hanau, zeichnet die Geschichte des Brüder-Grimm-Denkmals in Wort und Bild nach: von der ersten Idee der Errichtung über die Ausschreibung eines Gestaltungswettbewerbs, die darauffolgende rege öffentliche Diskussion bis zur Ausführung des Entwurfs durch den Münchner Bildhauer Syrius Eberle. Darüberhinaus stellt Schaffer-Hartmann alle weiteren bekannten Brüder-Grimm-Bildnisse vor: Büsten, Plaketten, Gipse und Medaillons.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.12.2008Bildband zur Geschichte des Grimm-Denkmals
Als Hanau am Morgen des 19. März 1945 nach einem Bombenhagel in Schutt und Asche lag, ragte das bronzene Brüder-Grimm-Denkmal fast unversehrt aus den Trümmern am Neustädter Markt hervor. Lediglich kleine Schäden mussten repariert werden. Den Hanauern galt das als Hoffnungszeichen, wie Richard Schaffer-Hardmann in seinem neuen Buch "Das Brüder-Grimm-Denkmal in Hanau - Geschichte eines Nationaldenkmals" (Cocon-Verlag) schreibt. Der Band zeigt viele Fotos, etwa von Trümmerfrauen, die vor dem zerstörten Rathaus und zu Füßen der Literaten mit einer Lore Schutt wegräumen. Viele der Bilder werden zum ersten Mal veröffentlicht, sie stammen aus der Bildstelle der Stadt, vom Geschichtsverein, aus der Landesbibliothek, aus dem Grimm-Museum in Kassel und der Humboldt-Universität Berlin. Schaffer-Hartmann, Direktor der städtischen Museen, stellt ausführlich die Geschichte des Denkmals, des ersten der Brüder Grimm überhaupt, und seiner Entstehung dar. Der Band enthält zahlreiche Dokumente, etwa ein Faksimile des Aufrufs zur Schaffung eines Nationaldenkmals für Jacob und Wilhelm Grimm aus dem Jahr 1884. Ausgeführt wurde schließlich der Entwurf des Münchener Bildhauers Syrius Eberle, der aus dem Wettbewerb als Dritter hervorgegangen war. Enthüllt wurde die Statue der in Hanau geborenen Brüder, einer sitzend, einer stehend, am 18. Oktober 1896. Zu diesem Fest stellten Kinder in historischen Kostümen als "lebende Märchenbilder" Szenen aus den Geschichten der Grimms nach. Davon sind etliche Bilder in dem Buch enthalten. Dokumentiert ist auch die Geschichte des Denkmals in den vergangenen Jahrzehnten. Nach sieben Jahrzehnten auf dem Marktplatz, in denen es zwei Kriege überstanden hatte, musste es 1966 weichen. Die Tiefgarage wurde gebaut und die Brüder derweil neben dem Rathaus abgestellt. Auch 1984, während der Sanierung der Tiefgarage, musste das Denkmal seinen angestammten Platz nochmals verlassen. (höv.)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Als Hanau am Morgen des 19. März 1945 nach einem Bombenhagel in Schutt und Asche lag, ragte das bronzene Brüder-Grimm-Denkmal fast unversehrt aus den Trümmern am Neustädter Markt hervor. Lediglich kleine Schäden mussten repariert werden. Den Hanauern galt das als Hoffnungszeichen, wie Richard Schaffer-Hardmann in seinem neuen Buch "Das Brüder-Grimm-Denkmal in Hanau - Geschichte eines Nationaldenkmals" (Cocon-Verlag) schreibt. Der Band zeigt viele Fotos, etwa von Trümmerfrauen, die vor dem zerstörten Rathaus und zu Füßen der Literaten mit einer Lore Schutt wegräumen. Viele der Bilder werden zum ersten Mal veröffentlicht, sie stammen aus der Bildstelle der Stadt, vom Geschichtsverein, aus der Landesbibliothek, aus dem Grimm-Museum in Kassel und der Humboldt-Universität Berlin. Schaffer-Hartmann, Direktor der städtischen Museen, stellt ausführlich die Geschichte des Denkmals, des ersten der Brüder Grimm überhaupt, und seiner Entstehung dar. Der Band enthält zahlreiche Dokumente, etwa ein Faksimile des Aufrufs zur Schaffung eines Nationaldenkmals für Jacob und Wilhelm Grimm aus dem Jahr 1884. Ausgeführt wurde schließlich der Entwurf des Münchener Bildhauers Syrius Eberle, der aus dem Wettbewerb als Dritter hervorgegangen war. Enthüllt wurde die Statue der in Hanau geborenen Brüder, einer sitzend, einer stehend, am 18. Oktober 1896. Zu diesem Fest stellten Kinder in historischen Kostümen als "lebende Märchenbilder" Szenen aus den Geschichten der Grimms nach. Davon sind etliche Bilder in dem Buch enthalten. Dokumentiert ist auch die Geschichte des Denkmals in den vergangenen Jahrzehnten. Nach sieben Jahrzehnten auf dem Marktplatz, in denen es zwei Kriege überstanden hatte, musste es 1966 weichen. Die Tiefgarage wurde gebaut und die Brüder derweil neben dem Rathaus abgestellt. Auch 1984, während der Sanierung der Tiefgarage, musste das Denkmal seinen angestammten Platz nochmals verlassen. (höv.)
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