Von Sieg zu Sieg geschritten ist er nicht, dieser Kelp. Sein Hundezuchtunternehmen war ein enervierender Schlamassel, und der Job in der Sterbeklinik endete, nach schönen Anfangserfolgen, als klares Fiasko. Nun ist er auf Reisen mit Brant, sie fahren in die Dordogne. Brant ist Katastrophenspezialist, über den es einiges zu sagen gäbe.
Erfahren und milde zynisch ist der Umgangston beider, voll müde süffisanter Anspielungen auf die Gemeinheiten des Lebens. Kelp treibt der Wille zum System: nachts, auf den Hotelzimmern, schreibt er an einer "erinnernden Totalrückschau" auf die Niederlagen der letzten Jahre und lässt mit gelassenem Schmerz seine Beziehungskisten Revue passieren. Seine Aufzeichnungen verraten uns schließlich Einzelheiten des von ihm miterdachten Vennschen Systems, einer "Universaltherapie auf der gesunden Basis von Sinn-Defizit". Doch ausgerechnet Brant wird ihr erstes Opfer. Die Reise, auf ein sanftes Scheitern angelegt, nimmt eine überraschende Wendung, dann ein jähes Ende.
Ingomar von Kieseritzkys unverwechselbar lakonischer Stil erreicht in diesen 93 kurzen Romankapiteln einen Höhepunkt. Flauberts "Bouvard und Pecuchet" haben Pate gestanden für die enzyklopädische Neugier dieses Paars auf der Suche nach dem Debakel. Kaum eine Kalamität der achtziger Jahre, die nicht erörtert würde in ihren hellsichtigen, alkoholisierten Dialogfragmenten.
Erfahren und milde zynisch ist der Umgangston beider, voll müde süffisanter Anspielungen auf die Gemeinheiten des Lebens. Kelp treibt der Wille zum System: nachts, auf den Hotelzimmern, schreibt er an einer "erinnernden Totalrückschau" auf die Niederlagen der letzten Jahre und lässt mit gelassenem Schmerz seine Beziehungskisten Revue passieren. Seine Aufzeichnungen verraten uns schließlich Einzelheiten des von ihm miterdachten Vennschen Systems, einer "Universaltherapie auf der gesunden Basis von Sinn-Defizit". Doch ausgerechnet Brant wird ihr erstes Opfer. Die Reise, auf ein sanftes Scheitern angelegt, nimmt eine überraschende Wendung, dann ein jähes Ende.
Ingomar von Kieseritzkys unverwechselbar lakonischer Stil erreicht in diesen 93 kurzen Romankapiteln einen Höhepunkt. Flauberts "Bouvard und Pecuchet" haben Pate gestanden für die enzyklopädische Neugier dieses Paars auf der Suche nach dem Debakel. Kaum eine Kalamität der achtziger Jahre, die nicht erörtert würde in ihren hellsichtigen, alkoholisierten Dialogfragmenten.