Wer das Vorspielen von Tugend zwar beherrscht, aber der ständigen Wachsamkeit, die es erheischt, überdrüssig ist, wird sich schon oft gefragt haben, ob die Anstrengung lohnt oder ob es nicht einfacher und für den seelischen Haushalt bekömmlicher wäre, sich offen zu seinen Lastern zu bekennen. Könnte es nicht sogar sein, daß die Laster deshalb so verbreitet sind, weil mehr für sie spricht, als die Tugenwächter wahrhaben wollen? Eine Vielzahl von Stimmen - berühmte und weniger berühmte, Wissenschaftler und Dichter, Politiker und Philosophen - macht sich zu ihrem Anwalt und rühmt sie als vitale…mehr
Produktbeschreibung
Wer das Vorspielen von Tugend zwar beherrscht, aber der ständigen Wachsamkeit, die es erheischt, überdrüssig ist, wird sich schon oft gefragt haben, ob die Anstrengung lohnt oder ob es nicht einfacher und für den seelischen Haushalt bekömmlicher wäre, sich offen zu seinen Lastern zu bekennen. Könnte es nicht sogar sein, daß die Laster deshalb so verbreitet sind, weil mehr für sie spricht, als die Tugenwächter wahrhaben wollen? Eine Vielzahl von Stimmen - berühmte und weniger berühmte, Wissenschaftler und Dichter, Politiker und Philosophen - macht sich zu ihrem Anwalt und rühmt sie als vitale Kräfte, als existentielle Antriebe des Lebens, des Denkens, des Fortschritts und der Phantasie. Sie zeigen, daß ohne die Stütze des Lasters unseres Gesellschaft schon längst zusammengebrochen wäre. Hohe Zeit also, dem Laster den ihm zukommenden Rang einzuräumen und es so zu betrachten, wie Thomas de Quincey den Mord betrachtete - als schöne Kunst.
