Simple Storys auf Ägyptisch. Ägypten in den siebziger Jahren: Ein junger
Student, Stolz der Familie, ergreift mit beiden Händen die Chance seines Lebens - er beginnt in einem der neuen großen Touristenhotels zu arbeiten. Mit den Gästen aus dem Westen wandeln sich die Arbeitsbedingungen und die Beziehungen zwischen den Menschen - der Student wird zum Gigolo. Es ist ein langsamer, kaum merkbarer, aber unaufhörlicher Prozess der Veränderung, der dazu führt, dass er schließlich staunend und fassungslos vor seinem eigenen Leben steht. Immer größer wird die Spannung zwischen der Welt seiner Jugend und der der Gegenwart - und immer deutlicher erkennt er, dass er sich entscheiden muss.
In seinem Buch mit Geschichten aus Ägypten in Zeiten des Umbruchs, nach der Öffnung zum Westen unter Sadat, schildert al-Ghitani - "auf den Spuren von Naghib Mahfus", wie Tahar Ben Jelloun in Le Monde schrieb - mit großem Einfühlungsvermögen die Schicksale von Menschen, die für sich einen neu
Student, Stolz der Familie, ergreift mit beiden Händen die Chance seines Lebens - er beginnt in einem der neuen großen Touristenhotels zu arbeiten. Mit den Gästen aus dem Westen wandeln sich die Arbeitsbedingungen und die Beziehungen zwischen den Menschen - der Student wird zum Gigolo. Es ist ein langsamer, kaum merkbarer, aber unaufhörlicher Prozess der Veränderung, der dazu führt, dass er schließlich staunend und fassungslos vor seinem eigenen Leben steht. Immer größer wird die Spannung zwischen der Welt seiner Jugend und der der Gegenwart - und immer deutlicher erkennt er, dass er sich entscheiden muss.
In seinem Buch mit Geschichten aus Ägypten in Zeiten des Umbruchs, nach der Öffnung zum Westen unter Sadat, schildert al-Ghitani - "auf den Spuren von Naghib Mahfus", wie Tahar Ben Jelloun in Le Monde schrieb - mit großem Einfühlungsvermögen die Schicksale von Menschen, die für sich einen neu
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Katharina Rutschky äußert sich ein wenig skeptisch zu dem Roman von Al-Ghitani, wobei ihre Kritik sich weniger auf den Inhalt bezieht als darauf, dass dieser Roman ohne Hintergrundwissen über die Politik und "Literatursoziologie" Ägyptens in seinen wichtigsten Botschaften dem Leser verschlossen bleibe. Diesen Roman, der 12 Einzelschicksale aus der "Ära Sadat" beschreibt, findet die Rezensentin ziemlich deprimierend. Sie hat es selten erlebt, dass in einem Buch diesen Umfangs immer noch ein weiteres "Zentnergewicht der Depression" auf die schon vorhandene Traurigkeit gesetzt wird. Und das, trotz des "nüchternen" Tons mit dem Al-Ghitani erzähle. Rutschky hebt die schon fast "pathetische Einsamkeit" der Protagonisten hervor und findet es nicht überraschend, dass fast alle Figuren aus der bürgerlichen Mittelschicht Ägyptens stammen. Denn, so glaubt sie, die Traurigkeit kommt aus der zugrunde liegenden "Nostalgie" und der "Desillusionierung" gerade dieser Gesellschaftsschicht durch die Politik Sadats.
© Perlentaucher Medien GmbH
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