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Die Sonne, das Glücksspiel und gutes Essen stehen im Mittelpunkt diese alternativen Reiseführers von Erika und Klaus Mann. Eine Liebeserklärung an die Cote d'Azur zu einer Zeit, als sie noch idyllisch war.
Was nicht im Baedeker steht, wollen die Geschwister Mann wissen, als sie sich 1931 zur Cote d'Azur, der elegantesten Küste der Welt aufmachen. Ihr Ziel: mit möglichst wenig Geld möglichst aufwendig leben. "Wo esse ich? Wo wohne ich? Wo trinke ich meinen Cocktail? Wo kaufe ich meine Kragen? Wo tanze ich? Wo langweile ich mich? Wo gebe ich, um Gottes Willen, mein Geld aus?"Ihren…mehr

Produktbeschreibung
Die Sonne, das Glücksspiel und gutes Essen stehen im Mittelpunkt diese alternativen Reiseführers von Erika und Klaus Mann. Eine Liebeserklärung an die Cote d'Azur zu einer Zeit, als sie noch idyllisch war.
Was nicht im Baedeker steht, wollen die Geschwister Mann wissen, als sie sich 1931 zur Cote d'Azur, der elegantesten Küste der Welt aufmachen. Ihr Ziel: mit möglichst wenig Geld möglichst aufwendig leben. "Wo esse ich? Wo wohne ich? Wo trinke ich meinen Cocktail? Wo kaufe ich meine Kragen? Wo tanze ich? Wo langweile ich mich? Wo gebe ich, um Gottes Willen, mein Geld aus?"Ihren Reisebericht spicken die Geschwister mit Empfehlungen und mit Plaudereien über befreundete Künstlerkollegen und andere Prominente - zu jedem können sie eine Geschichte erzählen. Wo Cocteau bevorzugt nächtigt, warum Balzac und Dostojewski dem Glücksspiel verfielen, wo Colette ihr Häuschen hat, warum Stefan Zweig und Joseph Roth von der zivilisierten Enge Marseilles inspiriert waren.
Autorenporträt
Erika Mann, geb. 1905 in München, arbeitete zunächst als Schauspielerin und Journalistin. Anfang 1933 gründete sie in München das Kabarett "Die Pfeffermühle"; wenige Wochen später ging sie mit der gesamten Truppe ins Exil. Ab 1936 lebte sie überwiegend in den USA, als Vortragsrednerin und Publizistin. Während des Zweiten Weltkriegs wirkte sie unter anderem an den Deutschland-Programmen der BBC mit und war Kriegsberichtserstatterin für die Alliierten. 1952 kehrte sie mit den Eltern zurück nach Europa. Am 27. August 1969 starb sie in Zürich.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.05.2019

Jene Ruhe, jene Himmelswonne

Die beste Zeit hat die Riviera hinter sich, als die beiden "Dichterkinder" Erika und Klaus Mann, die beiden Ältesten von Thomas Mann und Gattin Katia, sie bereisen und sich notieren: "Die Vergnügungen der Riviera sind nur selten noch ungewöhnlich." Man fährt "zum Arbeiten" dorthin, manche auch zum Schlafen, wofür die Autoren mit Nachdruck Lavandou empfehlen, heute "Le Lavandou": Ganze Straßenblöcke voller Wohnanlagen hinter weiten Stränden. Das Publikum hat sich geändert wie sein Lebensstil. Zwei-Wochen-Aufenthalte haben Monate und halbe Jahre abgelöst, und falls es noch ein paar der alten Kinos gibt, so haben sie nicht mehr bevorzugt Kriegsfilme im Repertoire. Geblieben ist dem Landstrich mehr als genug der alten Souvenirs, das blaue Meer, die Palmen, die lebendige Erinnerung an Renoir und die Impressionisten, sogar die Russen, einst die Emigranten, jetzt die Oligarchen. Vor allem aber "wird man diese große Sonne haben", wie sie schwärmen, "Sonne, Sonne, Sonne" jederzeit. Von Marseille und Sanary bis ins italienische La Spezia sind die Geschwister gereist, die als Dramatiker und Schauspielerin wie in der Wahl ihrer Partner sich in der literarischen Moderne eingerichtet haben. Mit diesem Büchlein fährt man ihnen nach, auch wo das Fahren leicht als Schreibstil ihrer Schilderungen zu erkennen ist, der das reiche Nebeneinander der Beobachtungen auflöst in das Nacheinander der Bewegung, um es erzählen zu können. Auf dass es sich erneut beim Leser rückverwandele in die Verdichtung der Erfahrung. Die mag man auch nach fast neunzig Jahren noch bestätigen: "Durch Marseille schlendert man lüstern, neugierig, ganz aufs Abenteuer eingestellt. In Genua geht man seriös spazieren, wie in einer richtigen Stadt." Was, von heute aus betrachtet, mitschwingt in den Reisebildern, sind die gewaltigen Veränderungen, die bald nach dem Erscheinungsjahr des Buches, 1931, wirksam werden: Sei es der Abriss der übel beleumundeten Elendsquartiere am Alten Hafen von Marseille durch die Wehrmacht und nach der Machtergreifung das Exil, das für beide Manns, auch ihren Vater Thomas und den Onkel Heinrich, im selben Jahr in Sanary begann.

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"Das Buch von der Riviera" von Erika und Klaus Mann. Nachdruck der Erstausgabe von 1931. Kindler Imprint im Rowohlt Verlag, Hamburg 2019. 176 Seiten, zahlreiche Schwarzweißfotos. Gebunden, 16 Euro.

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Launige Reisegeschichte mit autobiografischem Hintergrund. Julia Meyer-Hermann Bild 20191030