Die italienische Caffe-Bar, die Cafe-Brasserie in Paris, die deutsche Kaffeekonditorei oder das Kaffeehaus in Wien bereiten das schwarze Getränk auf verschiedene Arten und servieren es in unterschiedlichen Ambiente: Doch stets verkörpern sie zugleich auch ein Stück gemeinsamer europäischer Lebenskultur. Von Lissabon bis Warschau, von Hamburg bis Zürich präsentiert einer der großen deutschen Reportagephotografen im überraschend lebendigen Ergebnis eine traditionsreiche und oft totgesagte Institution : das Cafe - der Ort der Kommunikation und Stätte des kultivierten Genusses .
Ein aufregender Photo-Text-Band zum Thema Kaffee. Ein passionierter Streifzug durch die Kaffeehäuser Europas mit ihren Interieurs, ihrer Gastronomie, ihrem Personal und ihren Gästen.
Ein aufregender Photo-Text-Band zum Thema Kaffee. Ein passionierter Streifzug durch die Kaffeehäuser Europas mit ihren Interieurs, ihrer Gastronomie, ihrem Personal und ihren Gästen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.12.2001REISEBÜCHER
Für den Tisch. Ein echtes Kaffeehaus, sagte Luis Buñuel einmal, erkenne man daran, daß es eine kathedralenhafte, frauenfreie Zone sei, in der es bequeme Polster und Martini Dry gebe. Wer ähnlich strenge Maßstäbe wie der spanische Regisseur ansetzt, sollte um den Band "Das Café" einen weiten Bogen machen. Alle anderen sollten zugreifen - und durch Europas Kaffeehausmetropolen reisen. Natürlich zuerst nach Wien, wo im Café Hawelka die Tische wackeln, Rauchschwaden in der Luft hängen und man beinahe beleidigt ist, wenn der Kellner nicht beleidigt ist. Man fährt weiter in Italiens città del caffè Turin, bestellt bei Baratti & Milano Espresso und Nougat, pendelt nach Paris, um sich im Les Deux Magots an Verlaine und Rimbaud, Sartre und la Beauvoir zu erinnern, macht in Berlin Station und ordert im Einstein das perfekte Frühstücksei.
Fotograf und Autor Walter Vogler zeigt in schönen Schwarzweißaufnahmen nicht nur die Grandes Dames unter Europas Kaffeehäusern, sondern stellt auch neue Adressen vor und schreibt über die Geographie des Kaffees: vom wäßrigen deutschen Gebräu bis zum Mokka, den die Finnen noch nachts trinken. Fremde, die ob derart später Koffeinzufuhr um ihren Schlaf bangen, sollten es in dieser Hinsicht aber vielleicht doch mit Buñuel halten - und um Martini Dry bitten.
iane.
Walter Vogler: Das Café. Vom Reichtum europäischer Kaffeehauskultur. Edition Christian Brandstätter, Wien 2001 (überarbeitete und ergänzte Auflage), 68 Mark.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Für den Tisch. Ein echtes Kaffeehaus, sagte Luis Buñuel einmal, erkenne man daran, daß es eine kathedralenhafte, frauenfreie Zone sei, in der es bequeme Polster und Martini Dry gebe. Wer ähnlich strenge Maßstäbe wie der spanische Regisseur ansetzt, sollte um den Band "Das Café" einen weiten Bogen machen. Alle anderen sollten zugreifen - und durch Europas Kaffeehausmetropolen reisen. Natürlich zuerst nach Wien, wo im Café Hawelka die Tische wackeln, Rauchschwaden in der Luft hängen und man beinahe beleidigt ist, wenn der Kellner nicht beleidigt ist. Man fährt weiter in Italiens città del caffè Turin, bestellt bei Baratti & Milano Espresso und Nougat, pendelt nach Paris, um sich im Les Deux Magots an Verlaine und Rimbaud, Sartre und la Beauvoir zu erinnern, macht in Berlin Station und ordert im Einstein das perfekte Frühstücksei.
Fotograf und Autor Walter Vogler zeigt in schönen Schwarzweißaufnahmen nicht nur die Grandes Dames unter Europas Kaffeehäusern, sondern stellt auch neue Adressen vor und schreibt über die Geographie des Kaffees: vom wäßrigen deutschen Gebräu bis zum Mokka, den die Finnen noch nachts trinken. Fremde, die ob derart später Koffeinzufuhr um ihren Schlaf bangen, sollten es in dieser Hinsicht aber vielleicht doch mit Buñuel halten - und um Martini Dry bitten.
iane.
Walter Vogler: Das Café. Vom Reichtum europäischer Kaffeehauskultur. Edition Christian Brandstätter, Wien 2001 (überarbeitete und ergänzte Auflage), 68 Mark.
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