Der normative Literaturbegriff negiert die Existenz narratologischer Strukturen außerhalb der Schönen Literatur und exkludiert damit die Zugehörigkeit der Alltagsliteratur zum literaturwissenschaftlichen Spektrum. Dabei kann ein strukturalistischer Literaturbegriff ein Forschungsfeld öffnen, das in der unbeachteten Schnittmenge zwischen Literaturwissenschaft und Betriebswirtschaft vegetiert: die Unternehmenskommunikation. Das vorliegende Buch schließt diese Lücke, indem es nach der Literarizität in der Unternehmenskommunikation sowie nach ihren typischen Dispositionen fragt und die Zugehörigkeit zur Epik unter dem Genre «Corporate Literature» einfordert. Durch die Entwicklung eines interdisziplinären Analysemodells aus narrativen Elementen, biologischen Mechanismen und Grundlagen der Corporate Communication kann Literarizität in drei Praxisbeispielen nachgewiesen werden.