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Die wahre Geschichte des japanischen Soldaten Hiroo Onoda, verarbeitet zu einem schillernden Tanz der Bilder
Das dritte Buch des großen Regisseurs Werner Herzog »ist gleichsam das Kondensat seiner Kunst.« Knut Cordsen, BR Kulturbühne
Hiroo Onoda ist noch jung, als Japan vor den USA kapituliert und der Zweite Weltkrieg endet, ohne dass er etwas davon erfährt. Wie ein Gespenst versteckt er sich fortan im Urwald der Pazifikinsel Lubang, kämpft mit der erbarmungslosen Natur wie mit seinen eigenen Dämonen, verteidigt seine bedeutungslose Insel gegen einen Feind, der sich nicht blicken lässt.…mehr

Produktbeschreibung
Die wahre Geschichte des japanischen Soldaten Hiroo Onoda, verarbeitet zu einem schillernden Tanz der Bilder

Das dritte Buch des großen Regisseurs Werner Herzog »ist gleichsam das Kondensat seiner Kunst.« Knut Cordsen, BR Kulturbühne

Hiroo Onoda ist noch jung, als Japan vor den USA kapituliert und der Zweite Weltkrieg endet, ohne dass er etwas davon erfährt. Wie ein Gespenst versteckt er sich fortan im Urwald der Pazifikinsel Lubang, kämpft mit der erbarmungslosen Natur wie mit seinen eigenen Dämonen, verteidigt seine bedeutungslose Insel gegen einen Feind, der sich nicht blicken lässt. Am Nachthimmel blinken ungewohnte Satelliten, aus dem erbeuteten Radio kommen Sprachfetzen, auf dem Meer ziehen neue Truppen vorbei. Es sind winzige Spuren, aus denen der alternde Onoda sich sein Bild des Jahrhunderts zusammensetzt.

Werner Herzog hat Hiroo Onoda in Japan getroffen. In seinem ersten Buch nach vielen Jahren erzählt er von seinem sinnlosen Kampf, von Sinn undUnsinn unserer Existenz.
Autorenporträt
Werner Herzog wurde als Werner H. Stipetic am 05.09.1942 in München geboren, wuchs in einem abgelegenen Dorf in Bayern auf. Als Kind kannte er weder Film noch Fernsehen oder Telefon. Mit 14 begann er zu reisen, telefonierte zum ersten Mal mit 17. Während des Studiums arbeitete er als Schweißer, um seinen ersten Film zu produzieren, was ihm mit 19 gelang. Seitdem hat er mehr als 40 Filme gedreht, produziert oder in ihnen mitgespielt. Daneben inszenierte er Opern und veröffentlichte mehr als 12 Bücher.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensent Nicolas Freund wundert sich, dass Werner Herzog aus dem Stoff seines neuen Buchs nicht schon längst einen Film gemacht hat - so irrsinnig und im besten Sinne "sinnlos" wie viele von Herzogs Filmplots erscheint dem Kritiker die Geschichte des japanischen Soldats Hiroo Onoda, der bis weit nach Ende des Zweiten Weltkriegs meinte, seine Position auf den Philippinen halten zu müssen, und sich dort 30 Jahre lang durch den Dschungel schlug. In traumartigen, zwischen Fiktion und Realität schwankenden Beschreibungen taste sich Herzog dabei an das Erlebnis Onodas, den er auch selbst getroffen hat, heran (der Urwald "flackert" hier in "rituellen Qualen", wie Freund etwa zitiert), wobei diese Form dem Gegenstand durchaus gerecht werde, findet der Kritiker: Gemäß der "Poetik" von Herzogs Schaffen könne nur durch die literarisierte Form der Wahrheit von Onodas Geschichte überhaupt beigekommen werden, überlegt Freund.

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"Ein tragischer Stoff, der Herzog zahllose Gelegenheiten für Auslassungen über die Zerbrechlichkeit der Zivilisation und die Formbarkeit der Wirklichkeit gibt. Sprachlich ist dabei kein Wort zu viel, und doch sprudelt 'Das Dämmern der Welt' vor Leben [...]." Matthias Jordan, Kulturnews, 09.10.21

"Dies ist ein ganz besonderes Buch, das ein ungewöhnlicher Mensch über einen anderen ungewöhnlichen Menschen geschrieben hat. Und es ist auch: ein Buch gegen jeden Sinn von Kriegen." Elke Heidenreich, Kölner Stadtanzeiger, 05.09.21

"Werner Herzog ist nicht nur ein Meister des Films, sondern auch ein Meister der Worte." Salomé Meier, SRF2 Kultur, 30.08.21

"Ein begnadeter Erzähler." Julian Schütt, SRF2 Kultur, 30.08.21

"Man könnte Herzog selbst inzwischen wohl nichts Besseres empfehlen als: Schreib, schreib, schreib [...] Alle seine Bewunderer würden es ihm danken." Georg Dotzauer, Tagesspiegel, 29.08.21

"Herzog möchte in seinen Filmen und Büchern etwas zeigen, das sich nur so und nicht anders zeigen lässt, und dieses Vorhaben hat er selten so auf den Punkt gebracht wie in diesem Buch." Nicolas Freund, Süddeutsche Zeitung, 28./29.08.21

"Es ist die sorgfältige Gestaltung [...] poetischer Details, die Herzogs schmalen Band zum reichen Erlebnis machen, 'Das Dämmern der Welt' ist nicht bloß eine absurde Kriegsgeschichte oder die Erzählung eines unglaublichen Überlebensdramas, sondern erforscht die Grenzen des Seins. Man wünscht sich, Herzog würde mehr Bücher schreiben." Christoph Huber, Die Presse, 21.08.21

"Dieses Buch ist gleichsam das Kondensat seiner Kunst." Knut Cordsen, BR Kulturbühne, 19.08.21
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Rezensent Andreas Platthaus steht im Bann der Autorenlesung von Werner Herzogs Roman. Herzogs Stimme, die schon des Rezensenten eigene Lektüre des Buches begleitete, überrascht ihn ein ums andere Mal mit Gleichförmigkeit, Emotionslosigkeit (sogar die Fragezeichen liest Herzog nicht mit) und ihrer unverkennbaren bajuwarischen Färbung. Passt zum Text, findet Platthaus, weil Herzogs Beschreibungen mitunter wie Regieanweisungen klingen. Der fesselnden Unmittelbarkeit des Berichts über den dreißig Jahre im Urwald ausharrenden japanischen Guerillakämpfer Onoda fügt das laut Platthaus keinen Kratzer zu.

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