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"Razzia in der Daimler-Zentrale" - DaimlerChrysler macht Schlagzeilen, obwohl von der eigentlichen Affäre noch kaum etwas an die Öffentlichkeit gedrungen ist. Jürgen Grässlin, den der Spiegel als "Daimlers schärfsten Widergänger" bezeichnet, deckt dieVerantwortung des Top-Managements für einen Skandal auf, der die Wirtschaft erschüttern wird.
Das Daimler-Desaster ist eine Geschichte von der Arroganz der Macht, ein Lehrstück des Größenwahns. Letztlich erzählt Jürgen Grässlin davon, wie ein von ungehemmtem Ehrgeiz und Selbstüberschätzung getriebenes Management alles will und fast alles
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Produktbeschreibung
"Razzia in der Daimler-Zentrale" - DaimlerChrysler macht Schlagzeilen, obwohl von der eigentlichen Affäre noch kaum etwas an die Öffentlichkeit gedrungen ist. Jürgen Grässlin, den der Spiegel als "Daimlers schärfsten Widergänger" bezeichnet, deckt dieVerantwortung des Top-Managements für einen Skandal auf, der die Wirtschaft erschüttern wird.


Das Daimler-Desaster ist eine Geschichte von der Arroganz der Macht, ein Lehrstück des Größenwahns. Letztlich erzählt Jürgen Grässlin davon, wie ein von ungehemmtem Ehrgeiz und Selbstüberschätzung getriebenes Management alles will und fast alles verliert. Den Schaden haben die Aktionäre, die Mitarbeiter und die Kunden.
Autorenporträt
Jürgen Grässlin ist Bundessprecher der Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK), Sprecher der Kritischen AktionärInnen DaimlerChrysler (KADC), Sprecher des Deutschen Aktionsnetzes Kleinwaffen Stoppen (DAKS) und Vorstandsmitglied des RüstungsInformationsBüros (RIB e.V.). Seit vielen Jahren beschäftigt er sich mit der Macht von Großkonzernen. Sein Buch "Jürgen E. Schrempp. Herr der Sterne" stand monatelang auf den Bestsellerlisten. Er hat sich außerdem mit mehreren Büchern über die Automobil- und Rüstungsindustrie international einen Namen gemacht. Jürgen Grässlin lebt in Freiburg.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.11.2005

Lug und Trug unterm Stern

Bücher leben immer auch vom richtigen Timing. So gesehen wurde Jürgen Grässlin, Schrempp-Biograph und Sprecher der kritischen Daimler-Aktionäre, vom Rückzug des Daimler-Vorstandschefs im Sommer kalt erwischt. Die Aufforderung zum Rücktritt an Jürgen Schrempp hatte sich damit erledigt. Grässlins polemische Abrechnung mit dem Noch-Daimler-Vorstandsvorsitzenden kann nun nicht mehr als Anklage dienen, sondern nur noch als Grundlage für die Vergangenheitsbewältigung - was aber spannend genug ist. Alle Pannen, alle falschen Versprechen des Gründers der "Welt AG" listet Grässlin auf, versteigt sich dabei aber auch zu reichlich fragwürdigen Thesen, inklusive der Selbstbeweihräucherung seiner Person als von der Jusitz verfolgter Aufklärer. Und manche seiner Verdächtigungen hat sich inzwischen als haltlos erwiesen. So hat sich der Vorwurf des Insider-Handels gegen Schrempp-Vertraute praktisch mit Erscheinen des Buches erledigt. Die Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen eingestellt.

mec.

Jürgen Grässlin: Das Daimler-Desaster, Droemer, 19,90 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 12.11.2005

Wirtschaftsbuch
Abrechnung mit Schrempp
Jürgen Grässlin ist dafür bekannt, dass er sich gern mit Managern anlegt. Über den langjährigen VW-Chef Ferdinand Piëch hat der streitbare Freiburger, der auch Sprecher einer pazifistischen Aktionärsinitiative ist, eine kritische Biographie geschrieben. Auch Jürgen Schrempp, dem Vorstandsvorsitzenden von DaimlerChrysler, hat Grässlin bereits im Jahr 1998 ein Buch gewidmet. Damals konnte sich der Autor noch nicht entscheiden, ob er den forschen Daimler-Boss, der seinerzeit mit provozierenden Thesen vom Segen des Shareholder-Values für Aufregung sorgte und als rüpelhafter Rambo galt, eher bewundern oder fürchten sollte. Inzwischen hat sich Grässlin festgelegt: Schrempp ist ein Versager. So steht es in seinem neuesten Buch „Das Daimler-Desaster”. Es handelt sich um eine 300 Seiten lange Kritik an Schrempp und um die ausführliche Beschreibung, wie der selbstbewusste Manager den Konzern durch eine Serie von Fehlentscheidungen zum Sanierungsfall machte.
Dass Schrempp für den Stuttgarter Autokonzern kein Glücksfall war und seine Entscheidung von 1998, den amerikanischen Autobauer Chrysler zu kaufen, die Aktionäre um viele Milliarden Euro brachte, gehört inzwischen zum Allgemeinwissen. Schon der wenig schmeichelhafte Umstand, dass der Aktienkurs des deutsch-amerikanischen Autokonzerns einen Luftsprung machte, als Schrempp im vergangenen August überraschend seinen Rückzug ins Rentnerdasein ankündigte, spricht Bände über die Leistung dieses einst gefeierten Supermanagers. Auch Grässlins Buch kann keine Neuigkeiten zum Thema Schrempp oder Missmanagement bei DaimlerChrysler aufbieten, die nicht schon einmal irgendwo in den Zeitungen standen.
Trotzdem ist „Das Daimler-Desaster” ein bedrückendes Kompendium für die Fehlleistungen eines Top-Managers und ein erschütternder Beleg für das scheinbar völlige Fehlen von Kontrolle durch den Aufsichtsrat. Nicht umsonst geht Grässlin mit dem ehemaligen Deutsche-Bank-Chef Hilmar Kopper, der den Aufsichtsrat von DaimlerChrysler führt, hart ins Gericht. Keine große Panne wird ausgespart. Und was eine solche ist, bemisst Grässlin an dem, was Schrempp einst versprochen hat, im Vergleich zu dem, was später eintrat. Die Krise bei Chrysler, die schon ein Jahr nach der Übernahme durch Daimler offenkundig wurde, wird genau geschildert. Ebenfalls die Milliarden-Katastrophe beim japanischen Autobauer Mitsubishi Motors, die den Anfang vom Ende von Schrempp als Daimler-Chef einläutete. Unvergessen ist die peinliche Autobahnmaut-Pleite, an der DaimlerChrysler maßgeblich beteiligt war - sie wird ebenso dargestellt, wie die Verluste für den Kleinwagen Smart oder die imageschädigende Serie von Rückrufen bei der vermeintlichen Traditionsmarke Mercedes. Aber Brisanz könnte bestenfalls in zwei Kapiteln stecken, die sich mit dubiosen Graumarktgeschäften des Daimler-Konzerns befassen, von denen der neue Konzernchef Dieter Zetsche gewusst haben soll.
Man fragt sich, warum dieses Buch jetzt erscheint - nachdem der umstrittene Daimler-Chef am Jahreswechsel seiner Ablösung entgegengeht. Schrempps Ausscheiden nimmt diesem Buch viel Zündstoff. Man kann sich aber vorstellen, was passiert wäre, wenn der Manager noch nicht zum Rücktritt gezwungen worden wäre und er auf der Daimler-Chrysler-Hauptversammlung im nächsten April die Hauptrede hätte halten müssen. Wäre Grässlins Buch eine Woche vor diesem Termin auf den Markt gekommen, das Aktionärstreffen hätte für Schrempp zum Scherbengericht werden können. Jetzt dient es nur noch dem interessierten Leser als umfangreicher Rückblick.
Karl-Heinz Büschemann
Jürgen Grässlin: Das Daimler-
Desaster. Vom Vorzeigekonzern zum Sanierungsfall.
Verlag Droemer, München 2005, 304 Seiten, 19,90 Euro.
Zum Thema
Die Theorie:
Rüdiger Grube, Armin Töpfer: Post Merger Integration. Schäffer-Poeschel, Stuttgart 2002, 234 Seiten, 69,00 Euro.
DaimlerChrysler-Vorstand Rüdiger Grube und der Leipziger Professor für Betriebswirtschaft, Armin Töpfer, erörtern die Prozesse, die zum Zusammenwachsen von zwei Unternehmen nötig sind.
Die Praxis:
David Waller: Die Stunde des Strategen, Ullstein Taschenbuch, Berlin 2001, 377 Seiten, 8,95 Euro.
Der frühere Journalist der Financial Times, der auch Korrespondent in Deutschland war, beschreibt mit Unterstützung von Schrempp die Schritte der Fusion von Daimler-Benz und Chrysler.
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