Essay aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 1.3, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit bearbeitet die Ursprünge der Postmoderne in Davos im Hinblick auf das Treffen von Cassirer und Heidegger, die über das Erbe von Kant sprachen. Im Jahre 1929 trafen sich in Davos, Schweiz, der "neukantianische" Philosoph Ernst Cassirer und der "existentialistische" Philosoph Martin Heidegger, um zwei verschiedene Lesarten von Kants Gedanken zu kontrastieren. Seit seiner Ankündigung wurde der Disput durch eine starke Symbolik geprägt, da die beiden Autoren "unterschiedliche Epochen" verkörperten, wie es die Frankfurter Zeitung beschrieb. Auf der einen Seite der vergötterte "Gigant" der Marburger Schule, des liberalen Rationalismus und politischen Humanismus, Autor der anerkannten "Die Philosophie der symbolischen Formen" (1929) und Verteidiger der Weimarer Republik - und auf der anderen, der junge "Versprechen" einer "revolutionären Philosophie", Autor des erfolgreichen "Sein und Zeit" (1927), der ein anti-rationalistisches und anti-humanistisches Gemüt hatte und später mit dem Nationalsozialismus zusammenarbeiten würde. Das Zusammentreffen dieser beiden Philosophen rief große Begeisterung hervor und brachte mehr als 200 Schüler und 30 Lehrende zusammen, darunter Carnap, Lévinas, Fink, Buber, Bollnow, Strauss, Rosenzweig, Cavailles, Brunschvicg, Ritter, usw. Die Debatte ist historisch auf verschiedene Art interpretiert worden. So z.B. als das Ende einer Art von "Humanismus" (Lévinas), als der Ursprung der Spaltung zwischen "kontinentaler" und "analytischer" Philosophie, oder auch als der Moment, welcher den finsteren politischen Kurs Europas in den kommenden Jahren ankündigte.
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