Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Politisches System Deutschlands, Note: 1,3, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg, Veranstaltung: Das politische System der Bundesrepublik Deutschland, Sprache: Deutsch, Abstract: Wahlen sind das wesentliche Charakteristikum einer Demokratie. Durch ihre Anwendung wird in meist indirekter Form die Souveränität des Volkes garantiert und die politische Führung eines Landes legitimiert. Mit Hilfe von Wahlen und Abstimmungen wird die politische Macht eines komplexen Systems auf wenige Vertreter des Volkes übertragen, wobei gerade durch die Bestimmung dieses Führungspersönlichkeiten der Grundsatz der Partizipation der Bevölkerung eines Staates an der Politik gegeben ist. Gleichwohl Wahlen in ihrer Technik das wesentliche Ziel der Bildung einer arbeitsfähigen Regierung in sich vereinigen, unterscheiden sich dennoch ihre Ausprägungen in Abhängigkeit der Begriffsauffassung und der Regierungssysteme in verschiedenen Ländern.Das deutsche Bundeswahlsystem ist eine "mit der Personenwahl verbundene Verhältniswahl" , d.h. es handelt sich in erster Instanz um eine Verhältniswahl, womit die Tragkraft der Zweitstimme unterstrichen werden soll. Rechtlich wird somit die Mehrheitswahl eingeschränkt. Dennoch erfüllt das deutsche Bundeswahlsystem verschiedene Funktionen, die sowohl Vorzüge als auch Nachteile mit sich bringen. Um sich diesen zu nähern, betrachtet die Arbeit zunächst die allgemeinen Begriffe von Wahlen vor allem in Bezug auf pluralistische Systeme. Anschließend sollen die verschiedenen Elemente des personalisierten Verhältniswahlrechts auf Bundesebene vor allem vor dem Hintergrund der gesetzlichen Absicherung im Grundgesetz und dem Bundeswahlgesetz analysiert und kurz diskutiert werden. Dies beinhaltet auch eine Darstellung der Reformansätze und Kritik an der Durchführung der Wahlen in der Bundesrepublik Deutschland. Anhand der Ergebnisse dieser Kritik soll schließlich auf die Perspektiven des Wahlsystems eingegangen und Gefahren dessen betrachtet werden. Mit Hilfe der Analyse der verschiedenen Elemente des personalisierten Verhältniswahlrechtes und deren kritischen Bezug soll die zentrale Frage geklärt werden, inwiefern das deutsche Bundeswahlsystem zu Stabilität beigetragen hat oder dieses komplexe Prinzip den Wähler überfordert. Damit wird der Gegenstand der aktuellen Forschungen aufgegriffen. Die in den letzten Jahren auf den Gebiet der Bedeutung der Wahlsysteme aktivsten Politikwissenschaftler, unter anderem Dieter Nohlen, Wolfgang Hartensen und Kurt Sontheimer, vertreten eine These, in der gerade der Beitrag des deutschen Wahlsystems zur Stabilität in der Bundespolitik positiv aber dennoch kritisch betrachtet.
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