Bachelorarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Politik - Geschichte der politischen Systeme, Note: 1,7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Fachbereich 02 - Sozialwissenschaften, Medien und Sport), Sprache: Deutsch, Abstract: Dieses Werk ordnet das Deutsche Kaiserreich mit seiner vergleichsweise fortschrittlichen Bismarckschen Verfassung von 1871 in die Demokratietheorie des bedeutenden US-Amerikanischen Politikwissenschaftlers Robert A. Dahl ein. 1971 versuchte dieser, mit dem Begriff Polyarchy die realexistierenden repräsentativen Demokratien der westlichen Hemisphäre neu zu definieren, indem er sie vom klassischen Ideal der Demokratie abgrenzte. In der Demokratieforschung war dieser Ansatz zwar wirkmächtig, doch der Begriff Polyarchie konnte sich langfristig nicht durchsetzen. Seine Maßstäbe für realexistierende Demokratien, auch Polyarchien genannt, werden auf das Deutsche Kaiserreich von 1871 bis 1914 angewendet, wobei auch ein zeitgenössischer Vergleich stattfindet, etwa mit den damaligen "Vorbildern" Großbritannien oder den USA, aber auch mit Preußen. Zentrale Faktoren sind unter anderem die Freiheit der Reichstagswahlen, die Meinungs- und Pressefreiheit, besonders mit Blick auf den Kulturkampf und die Sozialistengesetze, welche Bestrebungen der Reichsleitung es gab um die Opposition, namentlich Zentrum und SPD zu unterdrücken, und letztlich welche Chancen zur Einflussnahme oder gar Regierungsübernahme effektiv für die Reichstagsparteien bestand.
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