Der Kulturverein "Deutsches Kulturwerk Europäischen Geistes" war zeitweise die zweitgrößte rechtsextreme Gruppierung der Bundesrepublik nach der NPD. Die 1950 vom ehemaligen NS-Kulturfunktionär Herbert Böhme gegründete Organisation diente mit dem Türmer-Verlag und ihren Zeitschriften als Plattform für frühere NS-Schriftsteller und völkische Autoren. In über 120 Ortsvereinen organisierte sie bis zur Auflösung 1996 Dichterlesungen, Vorträge und "Brauchtumsabende". Die Studie untersucht die Strukturen des Vereins, die Verbindungen zu rechten Gruppen und politischen Parteien sowie dessen Einflussversuche. Außerdem analysiert sie über 500 literarische Texte hinsichtlich des ideologischen Gehalts. Ein umfangreicher Anhang enthält u. a. biografische Informationen zu den wichtigsten Mitgliedern sowie Übersichten zu Akteuren, Publikationsorganen, Pflegstätten und Preisen. Somit bietet der Band einen wertvollen Beitrag zur Erschließung rechtsextremer Netzwerke im westdeutschen bürgerlichenMilieu.