Das Rechtschreibwörterbuch nimmt in der deutschen Wörterbuchlandschaft aufgrund der Vielzahl seiner Repräsentanten und der Häufigkeit seiner Benutzung eine herausragende Stellung ein. Obwohl es speziell in Gestalt des Dudens im allgemeinen Verständnis zum Wörterbuch schlechthin geworden ist, war es bisher nur selten Gegenstand genauerer wissenschaftlicher Betrachtung. Diese Studie schließt somit eine Forschungslücke und legt erstmals eine umfassende sprachwissenschaftliche Untersuchung zur Geschichte, Struktur und Funktion des deutschen Rechtschreibwörterbuches vor. Dabei werden ausgewählte, wichtige und weit verbreitete Vertreter dieses Wörterbuchtyps nach vergleichbaren Kriterien genauer analysiert und daraus bedenkenswerte Schlussfolgerungen für die weitere Entwicklung des deutschen Rechtschreibwörterbuches abgeleitet. Ergänzt wird die Darstellung durch eine umfassende Bibliographie der deutschen Orthographiewörterbücher des 20. Jahrhunderts. Das Buch ist für alle, die durch ihre berufliche Tätigkeit, ihr Studium oder ihre privaten Interessen mit Wörterbüchern zu tun haben und sich für deren Geschichte interessieren, von hohem Nutzen. Prof. Dr. Dieter Nerius, Studium der Germanistik und Klassischen Philologie 1954-1959 und Promotion 1964 an der Humboldt-Universität Berlin, Habilitation 1973, ab 1975 Professor für Germanistische Sprachwissenschaft an der Universität Rostock, Leiter der Forschungsgruppe Orthographie an der Akademie der Wissenschaften Berlin 1974-1990, danach stellvertr. Vorsitzender der Kommission für Rechtschreibfragen am Institut für deutsche Sprache in Mannheim und Mitglied der Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung.