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Heidelberg, nur nach Heidelberg. Was genau sie aus Buenos Aires in die deutsche Hauptstadt der Romantik treibt, weiß die namenlose Erzählerin in diesem schnörkellosen und gleichzeitig verwunschenem Romandebüt auch nicht recht. Ganz sicher hat es etwas damit zu tun, dass ihre Eltern vor der argentinischen Militärjunta dorthin geflohen waren, dass sie allerfrüheste Kindheitserinnerungen an die Gassen am Neckar hat, das Schloss, die Hügel, den Nebel. Doch das begleitet diese Geschichte allenfalls wie ein unterirdischer Fluss. An der Oberfläche findet und verliert die junge Frau alte und neue…mehr

Produktbeschreibung
Heidelberg, nur nach Heidelberg. Was genau sie aus Buenos Aires in die deutsche Hauptstadt der Romantik treibt, weiß die namenlose Erzählerin in diesem schnörkellosen und gleichzeitig verwunschenem Romandebüt auch nicht recht. Ganz sicher hat es etwas damit zu tun, dass ihre Eltern vor der argentinischen Militärjunta dorthin geflohen waren, dass sie
allerfrüheste Kindheitserinnerungen an die Gassen am Neckar hat, das Schloss, die Hügel, den Nebel. Doch das begleitet diese Geschichte allenfalls wie ein unterirdischer Fluss. An der Oberfläche findet und verliert die junge Frau alte und neue Freunde, probiert Lieben aus, sucht nach Unbestimmtem und traumwandelt durch die Stadt. Carla Maliandi erzählt eine Geschichte von Leben und Tod, in der die Magie kaum merklich die Wirklichkeit streift.
Autorenporträt
Carla Maliandi, geboren 1976 in Venezuela, ist eine argentische Autorin und Theater-Regisseurin. »Das deutsche Zimmer« ist ihr erster Roman und ihre erste Veröffentlichung auf Deutsch.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.12.2019

Magie Die Frauen sind in der lateinamerikanischen Literatur rar gesät. Der Berenberg-Verlag jedoch hat ein Faible für Hispano-Lateinamerika und Spanien und hat nach der schön und ernst schreibenden María Sonia Cristoff nun eine weitere argentinische Autorin im Programm. Die 1976 in Venezuela geborene, jetzt in Argentinien lebende Carla Maliandi hat einen sehr ungewöhnlichen kleinen Roman geschrieben ("Das deutsche Zimmer", 168 Seiten, 24 Euro), der im Heidelberg der Gegenwart spielt, aber auch in einem Kinderheidelberg, denn die Eltern der fünfunddreißigjährigen namenlosen Protagonistin, die ohne Plan und Ziel in die Stadt am Neckar reist, waren vor der Militärjunta nach Heidelberg geflohen, und sie hat dort ihre ersten fünf Lebensjahre verbracht. Glückliche Jahre. Der Vater ist inzwischen gestorben, die große Liebe hat sich im Alltag aufgerieben, und so ist die Reise eine Flucht und Suche: nach dem vergangenen Glück, den ersten Prägungen, einer möglichen Zukunft. Sie kommt in einem Studentenheim unter, lernt einen Argentinier und eine einsame Japanerin kennen, erfährt, dass sie schwanger ist, trifft einen ehemaligen Studenten ihres Vaters wieder, der inzwischen Professor geworden ist, verliebt sich, aber nur so, dass sie den Unterschied zu ihrer in Buenos Aires zurückgelassenen Liebe spürt. Die Japanerin begeht völlig unerwartet Selbstmord, ihre Mutter reist zur Beerdigung an, eine Figur wie aus einem Murakami-Roman, unheimlich, aberwitzig. Der magische Realismus, das Markenzeichen der lateinamerikanischen Literatur, gewinnt bei Maliandi eine eigene, sich mit der deutschen Hochromantik verbindende Note. Träume, Slapstick, Magie, schwarzer Humor und eine wunderbar ernste Unbeschwertheit machen dieses Buch aus, das warm ist und Seele hat.

beha

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