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Die DDR heute, das ist der Gegenstand für Geschichtsschreibung und Forschung jeder Couleur, ist abgeschlossenes Sammelgebiet für Devotionalien, ist Stoff für Bilanzierungen unter beliebigem Vorzeichen - und ist doch viel mehr. Die DDR ist und bleibt Lebenszeit und Lebensleistung vieler. Ein "dickes DDR-Buch" aus dem Hause Eulenspiegel will nicht in die wissenschaftliche Diskussion eingreifen, aber, ganz dem Sinne des Hauses verpflichtet, sehen wir das "heitere Abschiednehmen von der Vergangenheit" als unser Thema an. Und so ist ein Buch entstanden, das den Fragen und Fakten "was war" und "wer…mehr

Produktbeschreibung
Die DDR heute, das ist der Gegenstand für Geschichtsschreibung und Forschung jeder Couleur, ist abgeschlossenes Sammelgebiet für Devotionalien, ist Stoff für Bilanzierungen unter beliebigem Vorzeichen - und ist doch viel mehr.
Die DDR ist und bleibt Lebenszeit und Lebensleistung vieler. Ein "dickes DDR-Buch" aus dem Hause Eulenspiegel will nicht in die wissenschaftliche Diskussion eingreifen, aber, ganz dem Sinne des Hauses verpflichtet, sehen wir das "heitere Abschiednehmen von der Vergangenheit" als unser Thema an. Und so ist ein Buch entstanden, das den Fragen und Fakten "was war" und "wer war wer" jene Facetten beifügt, die Geschichte lebendig machen.
  • Mit einer Chronik der DDR, kommentiert mit authentischen Witzen und Karikaturen.
  • Mit einem satirischen Personenlexikon, einer »Straße der Besten«.
  • Mit einer Rückschau auf »Made in GDR«- Spitzenprodukte von ABC-Zeitung bis Zückli.
  • Mit einem Wörterbuch der DDR-Sprache.
  • Mit einem Kuriositätenkabinett von Rekorden, Erfindungen, Pleiten und Pannen.
  • Mit interessanten Wissensfragen und -antworten.
  • Mit Geschichten über den Alltag: wie es war, als »Unsere DDR die größte DDR« war, »Mutti früh zur Arbeit ging« und »Der große Bruder« zum Staatsbesuch anreiste.
  • Autorenporträt
    Renate Holland-Moritz, Erzählerin, Filmkritikerin. Geboren 1935 in Berlin-Wedding, kurze Zeit später in die südthüringische Heimatstadt ihres Vaters verschleppt; Kindheit im Kreise etwa tausend anderer Träger des angestammten Doppelnamens Holland-Moritz. Nach nicht abgeschlossenem Oberschulbesuch Volontariat und Assistenz bei verschiedenen Berliner Zeitschriften und Zeitungen. 1956 Exklusivvertrag als freiberufliche Journalistin beim Satireblatt «Eulenspiegel». Veröffentlichte zahlreiche heiter-satirische Bücher, drei davon Gemeinschaftsarbeiten mit ihrem zeitweiligen Ehemann Lothar Kusche.
    Rezensionen

    Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
    Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.01.2003

    NEUES REISEBUCH

    Für den Tisch. Es gab einmal ein Land, da hatte man keine Angst vor gewaltigen Genitivketten und feierte jeden dritten Sonnabend im September den "Tag der Werktätigen des Bereichs der haus- und kommunalwirtschaftlichen Dienstleistungen" (also den "Tag der Putzfrau"). Auf Ordnung in allen Belangen legte man im Land der Werktätigen ohnehin großen Wert. Seinen Personalausweis etwa hatte man ständig bei sich zu tragen, ansonsten drohte "Zuführung" zur "Klärung eines Sachverhalts".

    Doch nicht nur erzieherisch wollte dieses Land neue Menschen schaffen, auch mit neuen Wörtern sollte dem Fortschritt zum Durchbruch verholfen werden. Der reaktionäre, an seiner Scholle klebende Bauer verwandelte sich so in den progressiven Facharbeiter für Agrotechnik, und der arme, ewig geknechtete Lagerarbeiter stieg unerwartet zum "Facharbeiter für Umschlagprozesse und Lagerwirtschaft" auf. Nur die Hebamme wußte sich erfolgreich zu wehren: Der "Facharbeiter für Körpertrennung" blieb eine Totgeburt. Die Neuschöpfung der Sprache nahm in diesem Land mitunter obsessive Züge an. Sie verschonte weder den harmlosen Lutscher ("Fruchtstielbonbon") noch den mit Pietät zu behandelnden Sarg ("Erdmöbel").

    Aber es gab auch eine Gegenbewegung, die auf klare, freundliche Bezeichnungen setzte. Der erste Fernsehapparat trug den stolzen Namen Rembrandt, das staubige Knäckebrot kam als knackiges "Filinchen" auf den Tisch. Und über die Straßen zog knatternd die fröhliche Schwalbe mit ihren Motorroller-Freunden Sperber, Star und Habicht.

    Weltgeltung errang dieses Land nicht nur im Sport und im Anlegen von Aktenbergen über seine Bewohner, sondern auch im Verzehr von Rhabarber. Den gab es das ganze Jahr über ohne die üblichen Versorgungsprobleme, die euphemistisch mal als "Engpaß", mal als "Bedarfslücke" umschrieben wurden. Unvergessen bleibt die kühne, wenngleich etwas trübe Kreuzung des Rhabarber-Rotkohl-Safts ebenso wie der legendäre Kukoreis. Der "kurzkochende" Kuko avancierte mit nur sieben Minuten Garzeit - und ohne Doping - zum schnellstkochenden Reis der Welt.

    Dieses Land, das auch als erstes Land der Welt im Juni 1958 das Nacktbaden gesetzlich regelte, ist verschwunden. Man kann es jetzt nur noch zwischen Buchdeckeln bereisen. Aber das ist ja manchmal weitaus amüsanter als in Wirklichkeit.

    ehl.

    "Das dicke DDR-Buch", Eulenspiegel Verlag 2002, 223 S., geb.,19,90 Euro.

    Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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    Das war die DDR
    Mehr als zehn Jahre nach der Wiedervereinigung ist es so weit - die DDR erlebt eine Renaissance! Doch nicht nur die Zonenkinder blicken auf ihre Teenie-Jahre zurück, auch in den alten Bundesländern wächst das Interesse am ehemaligen "Osten". Sättigungsbeilagen, Tonmöbel, Erntekapitäne... - wer die DDR verstehen will, braucht einen Sprachmittler - sprich Dolmetscher. Weniger erfahrene DDR-Interessierte greifen deshalb vor der Lektüre mitten in die "Wortschatzkammer". Das Lexikon erläutert auf acht eng bedruckten Seiten Neuschöpfungen, besondere Wendungen, politische Losungen und Abkürzungen aus dem Alltag im Sozialismus.
    Chronik, Köpfe, Kuriosiäten
    Von 1945 bzw. 1949, dem Gründungsjahr der Deutschen Demokratischen Republik, bis 1990 wird jedes Jahr mit seinen wichtigsten Daten in Wort und Bild auf einer Doppelseite vorgestellt, wobei nicht nur Politik und Partei, sondern auch Wissenswertes aus der Kunst, Kultur und Literatur sowie der Wirtschaft und im Sport berücksichtigt sind.
    180 Charakterköpfe zählt "Die Straße der Besten", eine Sammlung von Kurz-Portraits bekannter DDR-Größen aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens, gefolgt von einem Lexikon-Kapitel, das - von Ata über Spee bis hin zu den beliebten Tempolinsen - die Warenwelt der DDR wieder aufleben lässt!
    "Was ist Emigration?
    Der friedliche Übergang vom Sozialismus zum Kapitalismus." Die zahlreichen, in das Chronik-Kapitel eingestreuten Witze geben einen guten Einblick in das Lebensgefühl der DDR-Bürger, die - "Bedarfslücke" hier, unerreichbare "Planauflage" dort - mit ihrem hintergründigen Witz, ihrem Sinn für Ironie und viel Geschick sich doch immer irgendwie zu helfen wussten. So ist Das dicke Buch der DDR nicht nur ein heiter-besinnliches Erinnerungsbuch für Ex-DDR-Bürger, auch viele weit gereiste "Wessis" können damit echtes Neuland betreten. (Birgit Kuhn)…mehr