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Eine Leseprobe finden Sie unter "https://verlag.sandstein.de/reader/98-727_ZwettlerHochaltarretabel"Das ehemalige Hochaltarretabel der Zisterzienserabteikirche Zwettl (Niederösterreich) gehörte mit ursprünglich 19 Meter Höhe zu den größten Flügelretabeln des späten Mittelalters. Nicht weniger eindrücklich wirken der außergewöhnlich expressive Stil und die hohe handwerkliche Qualität des heute allein noch erhaltenen, 6,5 Meter hohen Mittelschreins. Das Gewirr von jubilierenden und singenden Engeln, von exaltierten, albtraumhaft wirkenden Aposteln, wulstigen Wolkenformationen und virtuos…mehr

Produktbeschreibung
Eine Leseprobe finden Sie unter "https://verlag.sandstein.de/reader/98-727_ZwettlerHochaltarretabel"Das ehemalige Hochaltarretabel der Zisterzienserabteikirche Zwettl (Niederösterreich) gehörte mit ursprünglich 19 Meter Höhe zu den größten Flügelretabeln des späten Mittelalters. Nicht weniger eindrücklich wirken der außergewöhnlich expressive Stil und die hohe handwerkliche Qualität des heute allein noch erhaltenen, 6,5 Meter hohen Mittelschreins. Das Gewirr von jubilierenden und singenden Engeln, von exaltierten, albtraumhaft wirkenden Aposteln, wulstigen Wolkenformationen und virtuos wirbelnden Gewandpartien erfordert etwas Zeit, um das mariologische Programm zu entschlüsseln. Dies unternimmt die vorliegende Arbeit und kann den monumentalen, 1525/26 vollendeten Auftrag des humanistisch gebildeten Abtes Erasmus Leisser (1512-1545) als frühe Reaktion der altkirchlich gesinnten Wiener Kreise auf die reformatorische Bewegung Martin Luthers dingfest machen. Mit Johann IV. von Kuenring-Seefeld (1481-1513) lässt sich zudem ein weiterer Beteiligter an dem Großauftrag aus der Familie der einstigen Klosterstifter nachweisen. Stil und Werkstattzusammenhänge werden umsichtig analysiert, mit dem Ergebnis, dass herkömmliche einseitig-eindeutige Interpretationen von Stil als alleinigem Ausdruck eines »genialen« Werkstattleiters hier nicht zu befriedigenden Ergebnissen führen. Der Personalstil einzelner Beteiligter lässt sich nicht klar auseinanderdividieren, ein »Meister« nicht bestimmen. »Stil« wird vielmehr dem inhaltlich und theologisch gewünschten Ergebnis dienstbar gemacht.