Mit den Tagebüchern und autobiographischen Berichten ergänzen die hier versammelten Briefe des Ballenstedter Hofmalers und Kammerherrn Wilhelm von Kügelgen (1802-1867) aus der Zeit zwischen 1825 und 1866 in idealer Weise die in zehnjähriger mühevoller Arbeit stilistisch meisterhaft gestalteten 'Jugenderinnerungen eines alten Mannes'. Während die oftmals spontanen Tagebuch- und Reisenotizen Kügelgens darüber hinaus sein erstaunliches Talent im Skizzieren bemerkenswerter Personen und Situationen beweisen, zeigen die Briefe zudem den sowohl heiter-humorvollen Plauderer wie auch den ernsthaft-nachdenklichen Erzähler, immer jedoch mit der unnachahmlichen Fähigkeit sich auf sein Gegenüber einzustellen. Kügelgens Briefe sind somit mehr als bloße Mitteilungen, sondern kleine in sich abgeschlossene Erzählungen. Sie sind ein lebendiges Zeugnis einer spannungsreichen Zeit zwischen Restauration und Reichsgründung.