Als „Elisabethanisches Zeitalter“ oder auch „Goldenes Zeitalter“ wird die von 1558 bis 1603 währende Regierungszeit von Elizabeth I. bezeichnet. Es war ein Zeitalter der Blüte für England sowohl in wirtschaftlicher und politischer Sicht als auch im Bezug auf die Kunst, Literatur und die innere
Freiheit.
Ein profunder Kenner dieser Epoche ist der Anglist Ulrich Suerbaum, der schon zahlreiche…mehrAls „Elisabethanisches Zeitalter“ oder auch „Goldenes Zeitalter“ wird die von 1558 bis 1603 währende Regierungszeit von Elizabeth I. bezeichnet. Es war ein Zeitalter der Blüte für England sowohl in wirtschaftlicher und politischer Sicht als auch im Bezug auf die Kunst, Literatur und die innere Freiheit.
Ein profunder Kenner dieser Epoche ist der Anglist Ulrich Suerbaum, der schon zahlreiche Publikationen zu diesem Thema, speziell zu William Shakespeare, veröffentlich hat. Der vorliegende Reclam-Band erschien bereits 1989 und erlebt nun zum diesjährigen Shakespeare-Jubiläum (450. Geburtstag) eine willkommene Neuauflage. Ziel des Buches ist eine Gesamtdarstellung des elisabethanischen Zeitalters, die keinen wesentlichen Teilbereich oder Aspekt auslässt.
Eine Zeittafel bildet den Einstieg in die Problematik. Zunächst gibt der Autor einen historischen Überblick über die Tudorzeit, die 1485 mit der Thronbesteigung Heinrichs VII. begann und mit dem Tod von Königin Elisabeth I. 1603 endete. Fünf Tudormonarchen saßen in dieser Zeitspanne auf dem englischen Thron. Die Probleme und Aufgaben waren für Elisabeth im Wesentlichen die gleichen wie für ihre Vorgänger.
Danach werden verschiedene Bereiche des elisabethanischen Lebens beleuchtet: das Land, die Stadt und der Hof. Ein spezieller Blickwinkel ist dabei dem Dramatiker William Shakespeare gewidmet, der als Modellfall des bürgerlichen Lebens in der elisabethanischen Epoche angesehen wird. Auch das elisabethanische Theater war ein wichtiger Teil des Gesellschaftslebens in London, wobei dazu auch Krönungen, Staatsbegräbnisse, öffentliche Umzüge und Huldigungen gehörten.
Abschließend betrachtet Suerbaum das elisabethanische Weltbild, das geprägt war vom Übergang der mittelalterlichen Weltanschauung zu den Naturwissenschaften mit ihren modernen Methoden und neuen Ergebnissen. Dabei beruht das elisabethanische Weltbild auch auf einem nationalen Selbstgefühl und einer Nationalstaatlichkeit, die das englische Gemeinwesen kaum noch als ein Königreich erscheinen lässt. Die interessante Darstellung wird durch eine umfangreiche Bibliographie und ein Register komplettiert. Auch einige historische Grafiken und Stiche lockern den Text auf.