Auf seiner wichtigsten Reise, als Teil der 1. Kavalleriedivision der U.S. Army in Bagdad und Mosul, ist Romanautor und Journalist Nick McDonell dem Land Irak nach erfüllter Mission", seiner Bevölkerung und den vielen dort verbliebenen Soldaten begegnet. Entstanden ist ein intensives und unwahrscheinlich ehrliches Buch. Schnell wird deutlich, dass der Irak, über sieben Jahre nach dem vermeintlichen Kriegsende, noch immer ein Ort voller Gefahren, Herausforderungen und Konflikten ist. Dieses Buch ist kein Beitrag zu einem abstrakten politischen Diskurs, sondern ein Bericht über eine Außenpolitik voller Fehlentscheidungen und eine lakonische und nüchterne Kriegsreportage. Jeder, den ich im Irak traf, hatte eine Geschichte zu erzäh - len. Alle diese Geschichten waren schrecklich. Ausnahmslos."
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.01.2011Literatur "In Mossul gab es viel Graffiti, und ich fragte den Dolmetscher, der mich begleitete, jedes Mal, wenn wir an einem Graffiti vorbeikamen, was es bedeutete. Ich bekam immer die gleichen Antworten: Gott ist groß oder Zu verkaufen." - Eines von 52 Kapiteln, die der New Yorker Schriftsteller Nick McDonell über seine Recherchereisen zu den US-Truppen im Irak geschrieben hat. "Das Ende aller Kampfhandlungen" ist jetzt im Berlin-Verlag erschienen (192 Seiten, 16,95 Euro). Ein unpathetisches, kurzes Buch über einen Krieg, der länger und länger dauert.
tob
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Rezensent Ulrich Ladurner, im Hauptberuf Auslandsreporter der "Zeit", schickt seiner Besprechung einige unfreundliche Bemerkungen über Kriegsreporter vorweg, die ihre Abenteuer allzu drastisch aufbereiten, ohne damit wirklich dem Verständnis zu dienen. Mit Namen nennt er Sebastian Junger, dessen Erfolgsbuch "War" Ladurner ganz besonders wenig leiden konnte. Der Schriftsteller Nick McDonell nun hat es in Ladurners Augen ganz anders gemacht, er schreibe lakonisch, hintergründig, ehrlich und auch historisch reflektiert. Sehr beeindruckt hat den Rezensenten dabei, wie McDonell die amerikanischen Soldaten porträtiert: etwa den 22-jährigen Gu, dessen hispanische Mutter nicht einmal eine Aufenthaltsgenehmigung besaß, als ihr Sohn für die USA in den Irakkrieg zog.
© Perlentaucher Medien GmbH
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