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Produktdetails
  • Verlag: Frankfurter Allgemeine Buch
  • 2000.
  • Seitenzahl: 259
  • Deutsch
  • Abmessung: 16mm x 149mm x 210mm
  • Gewicht: 340g
  • ISBN-13: 9783933180759
  • ISBN-10: 3933180759
  • Artikelnr.: 08746454
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.04.2000

Aufruf zu einem neuen Aufbruch
Warum Deutschland eine wirtschaftliche Erneuerung braucht

Walter Hamm: Das Ende der Bequemlichkeit. Ein Leitfaden zur Modernisierung von Wirtschaft und Gesellschaft. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Verlagsbereich Buch, Frankfurt 2000, 259 Seiten, 58 DM.

Das deutsche Gemeinwesen lebt über seine Verhältnisse. Sein Sozialsystem ist unbezahlbar geworden und geht zu Lasten der folgenden Generation. Zu viele Menschen in Deutschland sind (und werden noch) arbeitslos. Unternehmen und Bürger werden mit Steuern und Abgaben überbelastet. Die öffentliche Hand ist zu stark verschuldet, die Staatsquote zu hoch. Der staatliche Einfluss nimmt immer weiter zu statt ab. Das ist die Kurzfassung dessen, was der Autor unbestreitbar zutreffend diagnostiziert und als Herausforderung versteht, dem nachhaltig abzuhelfen. Nicht als Streitschrift will er sein Buch verstanden wissen, sondern als den "Versuch, eindringlich auf unübersehbare Krisensymptome hinzuweisen, deren Ursachen nachzugehen und Wege zu skizzieren, die aus den sich zuspitzenden Schwierigkeiten hinausführen".

Mit dieser Schrift wendet sich Walter Hamm, wie er schreibt, nicht an die wissenschaftliche Fachwelt, sondern an die Nicht-Fachleute. Sie will er dazu bringen, dass sie wirtschaftliche und soziale Fragen besser verstehen, politische Fehlentwicklungen erkennen, wirtschaftliche Zusammenhänge zutreffend einschätzen und sich ein selbständiges Urteil über Chancen und Risiken bilden, wenn Parteien, ihre Politiker und andere Interessengruppen mit ihren Strategien und Lösungen aufwarten.

Zu diesem Zweck hat Hamm die zehn Kapitel seines Buches zugleich als Lehr- und Lernstücke darüber aufgezogen, wie die Wirtschaft funktioniert, was sie leistet, wie sich Preise bilden und wie sie zusammenhängen, wie Geld entsteht, warum Geld knapp und die Geldpolitik der Zentralbank glaubwürdig sein muss, welches die Ursachen von Arbeitslosigkeit sind, was "soziale Gerechtigkeit" heißt, wo der Staat helfen muss und wo nicht sowie über die Illusionen von der Leistungsfähigkeit des Sozialstaates. Der Leser wird über die Rolle des Staates, die Aufgaben der Unternehmer, der Märkte und Preise, über die Funktionen des Geldes, über die Märkte für Arbeitsleistungen und Kapital, über die Verteilung von Einkommen, die Folgen staatlicher Missgriffe und über die Sanierung der Staatsfinanzen aufgeklärt. Ein Sachregister erleichtert die Suche nach Begriffen und Themen.

Die Schrift ist frei von theoretischem Ballast, wohltuend kurz und trotzdem hinreichend vollständig, um dem Leser zu mehr Beurteilungsvermögen zu verhelfen. Er müsste Verständnis dafür finden, wofür Hamm mit seiner Schrift wirbt: "Es führt kein Weg daran vorbei: Deutschland muss in eine neue Zukunft aufbrechen, wenn der drohende Niedergang verhindert werden soll. Ohne eine gesellschaftliche und wirtschaftliche Erneuerung ist dies nicht zu schaffen."

KLAUS PETER KRAUSE

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Klaus Peter Krause ist recht angetan von diesem Band, in dem der Autor nicht nur zahlreiche politische und gesellschaftliche Missstände auflistet, sondern vor allem auch erläutert, wie es dazu kommen konnte und welche Wege möglicherweise geeignet sind, aus der Misere des bankrotten Sozialstaats herauszufinden. Hamm richte sich dabei an Laien, denen er helfen wolle, politische und soziale Zusammenhänge besser zu verstehen und dadurch letztlich auch politische Strategien besser zu durchschauen. Dies ist - wie der Rezensent findet - gut gelungen. Hamm habe eine angemessene Balance gefunden: Einerseits sei dies Buch "frei von theoretischem Ballast", andererseits aber "hinreichend vollständig". Zudem helfe ein nützliches Sachregister beim gezielten Nachschlagen.

© Perlentaucher Medien GmbH