Das Buch ist durchaus lesenswert. Es ist wie eine Zusammenfassung dessen, was wir im Grunde instinktiv fühlen und aus eigener Erfahrung und den Medien wissen. Man sollte es lesen, da einem so die Problematik der heutigen Zeit bewusster werden kann.
Steingart beschreibt die aktuelle Situation der
Gesellschaft, insbesondere der westlichen. Diese habe sich in den letzten zwei Jahrzehnten seit dem…mehrDas Buch ist durchaus lesenswert. Es ist wie eine Zusammenfassung dessen, was wir im Grunde instinktiv fühlen und aus eigener Erfahrung und den Medien wissen. Man sollte es lesen, da einem so die Problematik der heutigen Zeit bewusster werden kann.
Steingart beschreibt die aktuelle Situation der Gesellschaft, insbesondere der westlichen. Diese habe sich in den letzten zwei Jahrzehnten seit dem Fall der Mauer verändert. Es gibt immer mehr Freiheiten, aber auch immer mehr Verunsicherungen der Menschen, was denn nun wirklich gut daran ist oder ob es nicht früher besser war. Die frühere Zeit bezeichnet Steingart als damals gefühlte Normalität, die mehrere Jahrzehnte hielt und die unsere Eltern und Großeltern erlebten. Auch in dieser Zeit gab es Unsicherheiten, z.B. Kriege und auch den Börsencrash von 1929. Dennoch gab es für die Mehrheit der Bevölkerung festere Strukturen als heute, so z.B. die Garantie auf einen lebenslangen Arbeitsplatz, die Kirchenmoral oder eine lange Ehe. Auf die Zeit der Bauernwirtschaft folgte im letzten Jahrhundert die Zeit der Industrialisierung. Gewerkschaften sorgten dafür, dass die Arbeiter nicht ausgebeutet wurden, so dass die soziale Marktwirtschaft entstand. Zugleich wurden die Sozialversicherungssysteme entwickelt. Das alles sind bequeme Dinge, die allerdings heute immer unsicherer werden. Es gibt immer weniger Geburten in den Industriestaaten und immer mehr Alte. Dadurch wird insbesondere die Rentenversicherung veranlasst die Renten zu kürzen, damit alle insgesamt weniger bekommen. Irgendwann könne das ganze System zusammenbrechen, munkelt Steingart. Zudem kosten Migranten dem Staat viel Geld, da insbesondere die Muslime schwer zu integrieren seien. Die deutsche Bevölkerung wird in den nächsten dreißig Jahren um mehrere Millionen schrumpfen. Steingart sagt, man bräuchte 25 Millionen Zuwanderer, am besten gebildete Leute, die auch in die Sozialkasse einzahlen. Steingart kommt auf das Internet zu sprechen, dass die Menschen dazu veranlasst ihre eigenen Wünsche nach billigen Produkten an die Firmen weiterzugeben, die dadurch veranlasst werden, Preise zu senken. Dies können sie aber nur durch Entlassungen, um Personalkosten zu sparen, und andere Rationalisierungsmaßnahmen, die auch zu Lasten des Kunden gehen, da die Produkte nicht unbedingt besser werden. Das Internet habe ebenfalls dazu geführt, dass die Menschen heute alles sehen, was auf der Welt geschieht. Sei es Weltpolitik oder das Privatleben anderer Leute. Die Pornographisierung der Gesellschaft hat sich durch das Internet beschleunigt.Dies führt zu einer Ex-und Hopp-Gesellschaft und einer Zersplitterung der Gesellschaft in Individuen. Viele fühlen sich nicht mehr der Gemeinschaft wie Kirche und Staat verpflichtet, sondern suchen ihr eigenes Glück und ihre eigene Moral. Auch Partnerschaften werden dadurch immer kurzlebiger, da die Menschen nach immer neuen Kicks suchen, letztlich aber immer suchend bleiben, da sie das wirkliche Glück nie finden. Steingart sieht die Gesellschaft zwar kritisch, dennoch meint er, dass das Neue, dass auf uns zukommt auch Chancen bietet. So kann man heute steinreich werden, oder eben aber auch arm, wenn man Pech hat. Hochschulabschlüsse schützen nicht mehr vor Arbeitslosigkeit und Armut. Insbesondere in den Medien können viele reich werden, die um jeden Preis auffallen wollen. Steingart sieht außerdem die Bedrohung der Welt durch Terroristen, die einen dauernden latenten Krieg in ansonsten scheinbar friedlichen Gesellschaften führen. Der Kalte Krieg, der jahrzehntelang eine bizarre Stabilisierung des Friedens durch Abschreckung war, wurde abgelöst durch neue Unsicherheiten durch Staaten wie Pakistan, Iran, Indien und China sowie Nordkorea und Israel. Diese haben bereits Atomwaffen. So seien Kriege insbesondere aus religiösen Gründen möglich, bis hin zum Atomkrieg. Aber auch neue Territorialkriege alten Stils könnten stattfinden, wenn die Staaten weiter aufrüsten, die heutzutage wirtschaftlich nachziehen.