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Projekte erreichen selten ihr Ziel: Sie dauern zu lange, sprengen das Budget, bieten nicht die versprochene Qualität. Die neuen Führungskräfte haben sich vom Projektmanagement der alten Schule verabschiedet. Sie arbeiten schneller, vernetzter, mobiler, erfolgreicher. Ronald Hanisch hat bereits zahlreiche Projekte mit der neuen Generation durchgeführt. In seinem Buch verrät er, warum wir Projektmanagement komplett neu denken müssen und was wir dabei vom technischen Know-how und dem individuellen Lebensgefühl der Generation Y lernen können.
Interview mit Ronald Hanisch

Produktbeschreibung
Projekte erreichen selten ihr Ziel: Sie dauern zu lange, sprengen das Budget, bieten nicht die versprochene Qualität. Die neuen Führungskräfte haben sich vom Projektmanagement der alten Schule verabschiedet. Sie arbeiten schneller, vernetzter, mobiler, erfolgreicher. Ronald Hanisch hat bereits zahlreiche Projekte mit der neuen Generation durchgeführt. In seinem Buch verrät er, warum wir Projektmanagement komplett neu denken müssen und was wir dabei vom technischen Know-how und dem individuellen Lebensgefühl der Generation Y lernen können.

Interview mit Ronald Hanisch
Autorenporträt
Hanisch, Ronald§International gefragter Speaker, Vortragender und Autor. Der Management-Experte und studierte Betriebswirt (MAS und MBA) baute mehrere Unternehmen erfolgreich auf und gibt seine Erfahrungen an Top-Unternehmen wie etwa Magna, BMW, Chrysler und Philips weiter.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.01.2014

Das Smartphone als Büro
Die Anforderungen junger Mitarbeiter an ihre Chefs

Ohne Zweifel ist die moderne Wirtschaftswelt voller Projekte, von denen glücklicherweise viele sehr erfolgreich, andere dagegen, wie etwa Hauptstadtflughafen oder Elbphilharmonie, katastrophal gemanagt werden. Da mag es verwundern, dass der österreichische Autor Ronald Hanisch, erfolgreicher Ex-Volleyballspieler und jetzt Coach in Projekten bei renommierten Konzernen, ein Buch mit dem provokanten Obertitel "Das Ende des Projektmanagements" publiziert. Aber gemach: Schon nach einem Blick in das Inhaltsverzeichnis wird deutlich, dass der Titel wohl als Marketing-Gag gedacht ist.

Hanisch will keine neue, bessere Methode des Projektmanagements präsentieren, vielmehr läutet er das Ende der traditionellen, seines Erachtens zu schematischen und zu hierarchischen Führung von Projekten ein. Die Führung neu zu justieren, hält er für zwingend, da die Generation der nach dem Jahre 1980 Geborenen, die "Digital Natives", immer stärker in Unternehmen vertreten sei und andere Führungsstile fordere. Ihre Integration in die modernen Organisationen verändere die Unternehmens- und Führungskultur grundlegend, denn der jungen Generation seien Berührungsängste sowohl im Umgang mit Computern, Internet, Smartphones und Pads als auch mit älteren Kollegen und Führungskräften fremd.

Mit ihren privaten Erfahrungen erwarteten sie auch in den Unternehmen ein weithin hierarchiefreies Teamwork sowie ein Teilen von Informationen in realen und virtuellen Teams, denen sie sich angehörig fühlten. Sie seien zudem schon seit Kindesbeinen bestens vertraut mit dem Multitasking. Die Auflösung der Grenzen zwischen Beruf und Freizeit sei für sie nichts Außergewöhnliches; schließlich führten sie ihr "Büro" per Smartphone stets mit sich.

Wenn man Projekte wie Hanisch als soziale Systeme betrachtet, in denen Kommunikation und Teamwork funktionieren müssen sowie vernetztes Denken und Handeln unverzichtbar sind, so wird klar, dass die "Digital Natives" auch an Projekte anders herangehen, als es die zahlreichen etablierten Textbücher, die noch von einem anderen Menschenbild ausgingen, empfehlen. Die in der Fachliteratur hinlänglich beschriebenen linearen Methoden des Projektmanagements seien für die junge Generation - so die zentrale These des Autors - weniger die Lösung als ein oder sogar das Problem. Hanisch wendet sich daher gegen die Verabsolutierung der bekannten Methoden des Projektmanagements und eine damit einhergehende Führung mit Zuckerbrot und Peitsche auf der Basis von Positionsmacht der Projektleiter. Mit der Akzeptanz von Anordnungen täte sich die junge Generation schwer, denn sie werfe stets die Frage "Warum?" auf. Der Autor wirbt daher eindringlich dafür, dass Führungskräfte sich auf eine veränderte Führungssituation einstellen und die Potentiale eines Zusammenwirkens mit der jungen Generation besser nutzen.

Sie müssten sich selbst als Bestandteile des Teamworks sehen und wie erfolgreiche Trainer im Ballsport erkennen, dass es darauf ankomme, dass ihnen ihr Team freiwillig folge dank ihrer fachlichen und persönlichen Autorität. Die persönliche Zugkraft, Charisma und Glaubwürdigkeit - kurz, die Fähigkeit, die Mitarbeiter in Projekten auf gemeinsame Ziele einzuschwören - seien in modernen Organisationen die entscheidenden Erfolgsfaktoren. Darin liege für starke Führungskräfte eine große Chance; schwache Manager gerieten dagegen immer mehr unter Druck.

Die Lektüre der handlichen Schrift bietet "alten Hasen" bedenkenswerte Einsichten in die Erwartungen der jungen Generation an die Führung von Projekten. Hanisch plädiert für ein besseres "Abholen" der Jungen, geht aber zu wenig darauf ein, dass sich auch die Jungen auf die Älteren im positiven Sinne selbstbewusst, aber respektvoll zubewegen müssen. Dies ist umso wichtiger, als üblicherweise die Projektrealität kein Wunschkonzert ist und mancherlei Sachzwängen (Termine, Kundenzusagen, Budgets) unterliegt. Für das Zusammenwirken der Generationen in modernen Organisationen sollte daher gelten: Nehmt die Menschen so, wie sie sind, und findet situativ Führungsmethoden, die vorhandene Akteure zu erfolgreichen Teams im Interesse der Projektziele formieren.

ROBERT FIETEN.

Ronald Hanisch: Das Ende des Projektmanagements. Wie die Digital Natives die Führung übernehmen und Unternehmen verändern. Linde Verlag. Wien 2013. 192 Seiten. 24,90 Euro

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